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Salzlandkreis Salzlandkreis: Knackige Früchtchen auf den Tisch

Von ELFI SCHURTZMANN UND DETLEF HORENBURG 04.07.2011, 15:47

ASCHERSLEBEN/MZ. - Die Wetterprophezeiung scheint sich im Altkreis Aschersleben nur zum Teil zu bewahrheiten. Mit Niederschlägen war die Region im vergangenen Monat, zumindest bis zur Monatsmitte, nicht gerade verwöhnt worden, auch zeichnet sich

im Vergleich zum vergangenen Jahr kaum eine bessere Kirschernte ab. Dafür regnete es in den vergangenen Tagen umso mehr. Allerdings: Die Obstbauern konnten in diesem Jahr früher mit der Kirschernte beginnen. Wegen der frühen und sehr guten Blüte, der guten Befruchtung und des - zumindest bis zur vergangenen Woche - idealen Sommerwetters sind die Früchte etwa 14 Tage eher reif geworden. Die Lokalredaktion Aschersleben gibt einen kleinen Überblick über Obstbetriebe in Aschersleben und der Region, wo man die süßen Früchte erntefrisch kaufen kann.

Sie lachen einen schon von weitem an - die prallen, dunkelroten Süßkirschen auf der Obstplantage zwischen Aschersleben und Mehringen. Während Andrea Jorde, die schon sehr früh auf der Plantage war, die ersten Kunden abfertigt, bringen die Erntehelfer die nächsten Stiegen mit den saftigen Kirschen. Mit der Ernte der Kirschen, sechs verschiedene Sorten wachsen auf der Kirschplantage, wurde Ende Juni begonnen. Noch bis Ende Juli ist das Obst zu haben, das man täglich direkt auf der Plantage oder im Hofladen in der Schierstedter Straße kaufen kann.

Der Familienbetrieb Obstbau Jorde existiert seit 1992 im Quellgrund in Aschersleben. Er produziert auf rund 16 Hektar Fläche, aber nicht nur Kirschen, sondern auch Äpfel, Birnen, Pflaumen, Aprikosen und Beeren sowie Tomaten. Saisonal vertrieben werden die Erzeugnisse über den Plantagenverkauf. Neben dem Direktvertrieb werden in der Saison auch überregionale Großmärkte, darunter Berlin, Hannover, Braunschweig und Leipzig beliefert. Seit 2000 wird zusätzlich eine eigene Imkerei betrieben, da die Bienen zur Kirschbefruchtung dringend benötigt werden. Im Bienenhaus für 24 Völker, welches von der Mehringer Straße zu bestaunen ist, entsteht auch ab und zu Honig für den Hofverkauf. Durch den Bau der Lagerhalle inklusive Hofladen können seit 2003 ganzjährig Äpfel und viele weitere Produkte in der Schierstedter Straße erworben werden.

Öffnungszeiten Obsthof Jorde: montags bis freitags 9 bis 18 Uhr; sonnabends von 9 bis 12 Uhr. Der Plantagenverkauf ist geschlossen. Im Hofladen in der Schierstedter Straße kann die gesamte Produktpalette käuflich erworben werden: unter anderem Äpfel, Apfelchips, Säfte, Zwiebeln, Gewürze, Kartoffeln sowie Eier und Spirituosen.

Weniger rosig sieht es auf dem Obsthof in Radisleben an der Straße zwischen Hoym und Ballenstedt aus. "Dreimal unter 20 Grad minus im vergangenen Winter hat unserer Plantage übel mitgespielt", klagt Geschäftsführerin Bärbel Meier. Viele Blüten seien erfroren. Das Vorjahresergebnis bei der Süßkirschenernte werden die Radislebener wohl nicht erreichen. Die Ernte gestalte sich bei den rund 600 zumeist sehr alten Bäumen zu einer reinen Sucherei.

Die Frage nach den Selbstpflückern hat sich somit erledigt. Derzeit ernten die Obsthofmitarbeiter täglich etwa 50 Kilogramm der süßen Früchte mit den Namen Regina, Karina, Octavia, Viola und Cordia. Sie werden noch am Erntetag im eigenen Hofladen im Badeborner Weg von montags bis freitags in der Zeit von 13 bis 17 Uhr verkauft.

Die Plantage liegt an der Straße zwischen Ballenstedt und Hoym, am Ortsrand von Radisleben. Auch hier wird das Pfund für zwei Euro angeboten. Zu erreichen ist der Hofladen telefonisch unter der Nummer 039483 / 5 38 25.

Werner Rasehorn betreibt mit seiner Frau Ines eine Familienfirma für Landwirtschaft und Obstbau in der Lindenstraße 13 a in Timmenrode. "Die Hochsaison hat jetzt begonnen", erklärt er. Zurzeit sind zwei Saisonkräfte eingestellt, die die roten Köstlichkeiten von der fünf Hektar großen Süßkirschenplantage von den Bäumen holen. In der nächsten Woche sollen es vier Leute sein, um die späten Sorten wie Bing, Hedelfinger und Schneiders Knorpelkirsche zu ernten. Kirschen zum Selbstpflücken gibt es allerdings auf der Plantage nicht. "Dies hat arbeitsrechtliche und organisatorische Gründe", weiß Rasehorn. So könne er beispielsweise die Selbstpflücker nicht beaufsichtigen.

Dafür garantiert der Obstbauer absolut tagesfrische Früchte, die direkt am Verkaufsstand vom Baum auf dem Ladentisch landen. Ein Pfund des sortierten Obstes kostet zwei Euro, wie auch die hellen und dunklen Johannisbeeren. Rasehorns Ernteprognose: "Wie es aussieht, können wir die Vorjahreserträge leicht übertreffen." Dies hänge aber auch davon ab, wie das Wetter in den nächsten Tagen mitspielt. Vor allem die alten Bäume mit ihren Wurzeln hätten die regenarme Durststrecke der vergangenen Wochen gut überstanden.

Geöffnet ist in der Lindenstraße 13 a in Timmenrode täglich von 11 bis 18 Uhr. Eine telefonische Bestellung ist unter der Nummer 0170 / 570 92 46 möglich.