Reinstedter Kart-Bahn: Reinstedter Kart-Bahn: Fahrspaß in und zwischen 13 Kurven

Falkenstein/Harz/MZ. - Eine 1 070 Meter lange, zwischen zehn und 16 Meter breite Asphaltstrecke mit 13 Kurven bis hin zur 180-Grad-Kurve - eine Kart-Fachzeitschrift hat den "Harz-Ring" in Reinstedt (Stadt Falkenstein / Harz) kürzlich als "Kronjuwel inmitten Deutschlands" bezeichnet. Über die Strecke kann mit 6,5 oder neun PS starken Leihkarts, eigenen Karts oder Motorrädern geflitzt werden, eine Boxengasse mit separaten Garagen stehen für Teams, eine Servicebox zum Tanken und für den Kartwechsel zur Verfügung. Direkt an der Strecke gibt es auch ein Hotel und einen Campingplatz. Einen Namen bei vielen Zwei- und Vierradfans hat sich die Anlage aber auch durch zahlreiche Veranstaltungen gemacht. "Unsere Kundschaft kommt aus ganz Europa", ist Wolfgang Tiebe, Geschäftsführer und Inhaber des "Harz-Rings", schon ein bisschen stolz.

Der Inhaber der Kart-Bahn ist auch der "Vater" des Projektes, das vor neun Jahren begann: 1995 hatte Wolfgang Tiebe, gerade arbeitslos geworden, vor dem Hintergrund des damaligen Seeland-Projektes mit Ferienhaussiedlungen und tausenden Gästen die Idee, in Ergänzung dieses Freizeitangebotes eine Kart-Bahn zu errichten. Anträge wurden gestellt, Genehmigungen eingeholt, ein Grundstück in Reinstedt erworben - und schließlich gebaut. Und am 3. Oktober 1997 flitzten die ersten Karts über den Asphalt.

Zunächst lief das Unternehmen sehr gut. Doch dann zeichnete sich ab, dass das Seeland-Projekt nicht in dieser Dimension kommen würde. Wolfgang Tiebe begann, nach neuen Wegen für die Auslastung der Bahn zu suchen. "Glücklicherweise eignete sich die Strecke auch für das Zweiradgeschehen, also für Supermoto, Roller und Leichtkrafträder." 1999 starteten in Reinstedt die ersten beiden Veranstaltungen im Zweiradbereich - heute sind es jährlich um die zehn. Eigens für die Supermoto-Fahrer - hier werden in Reinstedt auch Läufe zur Deutschen Meisterschaft gefahren - wurde der "Harz-Ring" um eine Strecke durchs Gelände erweitert. Denn beim Supermoto fahren die Motorräder nicht nur auf der Asphaltstrecke, sondern auch rund 500 Meter durch die Flur.

1999 wurde in Reinstedt auch das 24-Stunden-Rennen für Roller und Leichtkrafträder "erfunden". Dabei fahren die Teams mit vier bis sechs Fahrern, vielen Helfern und einem Fahrzeug - "eigentlich einem Rahmen, denn alle anderen Teile dürfen ausgetauscht werden" - 24 Stunden lang auf der Strecke, erläutert Wolfgang Tiebe. Sieger ist, wer in dieser Zeit die meisten Runden geschafft hat. Derzeit laufen gerade die Vorbereitungen für das diesjährige 24-Stunden-Rennen auf Hochtouren, das am 21. August um 14 Uhr startet. 38 Teams haben dafür ihre Teilnahme gemeldet - ein neuer Rekord. Und auch bei diesem Rennen hilft die Technik: Vor vier Jahren hat das Unternehmen in eine moderne Zeiterfassungsanlage investiert, mit deren Hilfe für jedes Fahrzeug genau die Anzahl der Runden und die jeweils gefahrene Rundenzeit festgehalten werden können.

Seit 2000 hat sich der "Harz-Ring" ein drittes Standbein aufgebaut: das Pkw-Fahrsicherheitstraining, das in Zusammenarbeit mit der Landesverkehrswacht durchgeführt wird. Dafür will das Unternehmen in diesem Jahr noch investieren: So soll künftig für diese hauptsächlich im Herbst und Winter stattfindenden Trainingskurse eine Gleitfläche installiert werden, mit welcher Glatteis simuliert werden kann.

Seit vier Jahren präsentiert sich der "Harz-Ring" mit einem eigenen Stand auf der Motorrad-Messe in Leipzig, war in diesem Jahr erstmals auch auf der Motorrad-Messe in Dortmund vertreten und wird mit einer eigenen Präsentation auf der Intermot, der internationalen Motorradmesse in München, dabei sein. Das, weiß Wolfgang Tiebe, erhöht den Bekanntheitsgrad der Anlage weiter. Schon jetzt gibt es - ohne die Sicherheitstrainings - jährlich rund 35 Veranstaltungen verschiedenster Art von Motorsport-Wettkämpfen bis hin zu Treffen von Oldtimer- und Automobilclubs. Und für das kommende Jahr liegen Wolfgang Tiebe schon zahlreiche Anfragen vor von Veranstaltern, die in Reinstedt Motorrad-Einsteigerkurse für große Rennstrecken starten wollen.