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Bestehornhaus Raumfahrt-Experte in Aschersleben: DLR-Missionschef Volker Schmid besucht die Sternenfreunde

Von Regine Lotzmann 09.10.2018, 10:42
Astronaut Alexander Gerst winkt von der ISS vielleicht auch bald den Ascherslebenern zu.
Astronaut Alexander Gerst winkt von der ISS vielleicht auch bald den Ascherslebenern zu. Esa/Nasa

Aschersleben - Ob Astronaut Alexander Gerst, der neue Kommandant der Internationalen Raumstation, den Ascherslebenern von oben aus dem Weltall zuwinkt? „Vielleicht“, überlegt Robert Malecha und muss schmunzeln. „Toll wäre das schon.“ Und gar nicht so unmöglich. Denn in wenigen Tagen wird mit Volker Schmid ein ganz besonderer Mann nach Aschersleben kommen.

Der Bonner ist Chef der Mission „Horizons“ im Management des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und in ständigem Kontakt zur ISS, der Internationalen Raumstation. „Er ist praktisch die irdische Verbindungsschnittstelle zu Alexander Gerst“, sagt Malecha, der der Chef der Ascherslebener Sternfreunde ist.

„Die irdische Verbindungsschnittstelle zu Alexander Gerst“

Und die haben Schmid - trotz laufender Mission - nach Aschersleben gelockt. Am Freitag, 19. Oktober, wird der Astro-Experte ab 19 Uhr im Bestehornhaus über „Horizons“ plaudern, über Gerst, den Astronauten und ersten deutschen Kommandanten der ISS, über ausgewählte Experimente und den Nutzen für die Menschheit, den sich der Wissenschaftler von der Raumfahrt verspricht.

Denn: „Volker Schmid ist verantwortlich für die deutschen Experimente, die während der gesamten Gerst-Mission durchgeführt werden“, klärt DLR-Sprecher Andreas Schütz auf. „Er koordiniert das alles, managt es und ist dafür verantwortlich, dass alles läuft.“

Astronauten absolvieren rund 40 Experimente im Weltall

Über die Hälfte der 40 Experimente seien inzwischen schon absolviert. Und: „Es gibt keine größeren Probleme, die den Erfolg der Mission in Frage stellen könnten. Alles ist im grünen Bereich“, weiß der DLR-Sprecher, der vor 14 Tagen mit Alexander Gerst telefoniert hatte. „Aber er hat straff zu tun.“ Kein Wunder, kommen zu Gersts normaler Arbeit doch auch noch die Aufgaben als ISS-Kommandant hinzu.

Dass Volker Schmid in dieser heißen Phase überhaupt Zeit für Aschersleben hat, ist ein bisschen auch dem DLR-Sprecher zu verdanken. „Er nimmt sich diese Zeit“, sagt Andreas Schütz, der nämlich selbst ein ehemaliger Ascherslebener ist und Schmid um diesen Gefallen gebeten hat.

„Schmid ist offen, nett und unkompliziert“

Malecha freut sich auf den hochrangigen Besuch. „Das passt rein menschlich, er ist offen, nett und unkompliziert“, beschreibt der Ascherslebener den Missions-Chef. Und verrät: Die Sternfreunde und Astrofans aus der ganzen Region seien alle schon ziemlich aufgeregt und hätten ihr Kommen angekündigt.

„Deshalb haben wir die Veranstaltung auch ins Bestehornhaus verlegt, damit wir platztechnisch nicht in die Bredouille kommen und weil es leichter erreichbar ist“, sagt Robert Malecha, dessen Verein der Öffentlichkeit genau solche interessanten astronomischen und raumfahrttechnischen Themen anbieten will.

Vielleicht kommt Alexander Gerst mal nach Aschersleben?

Und so spinnt der Sternfreunde-Chef den Faden noch ein bisschen weiter. Er wolle unbedingt versuchen, später auch Alexander Gerst - na wenn schon nicht nach Aschersleben - dann doch wenigstens nach Sachsen-Anhalt zu holen. „Er ist der erste deutsche Kommandant der Internationalen Raumstation - allein das ist schon cool“, schwärmt Robert Malecha.

„Aber Gerst kann auch Menschen fangen, sie begeistern. Er ist ein Raumfahrer im besten Sinn.“ Wenn er über seine Abenteuer im Weltraum erzählt, kann das schon die Massen anziehen. Gerst für einen solchen Vortrag zu gewinnen, das wäre deshalb Malechas Traum. Doch bis dahin, so seine Hoffnung, winkt der Astronaut den Ascherslebenern vielleicht erst einmal - per Videobotschaft oder direkt aus dem Weltall - von der ISS aus zu.

›Der Vortrag von Volker Schmid über die ISS-Mission von Astronaut Alexander Gerst beginnt am Freitag, 19. Oktober, um 19 Uhr im Ascherslebener Bestehornhaus. Karten gibt es für fünf Euro an der Abendkasse. Um Voranmeldung unter [email protected] wird aber gebeten. (mz)