Rassegeflügelzuchtverein Ermsleben Rassegeflügelzuchtverein Ermsleben: Ehrenteller zum Jubiläum
Falkenstein/Harz/MZ. - 1928 gründeten sieben Herren im "Papeschen Lokal" in Sinsleben den Verein und bereits ein Jahr später war die erste Tierschau. "Wir waren mit der Taubenzucht auch damals schon sehr erfolgreich. Deutscher langschnäbliger Tümmler und die Nürnberger und Fränkische Farbentaube waren unsere Favoriten", erzählt der Vorsitzende weiter. 1964 kam sogar eine Frau in den Verein. "Sie stand einfach in der Tür und durchbrach damit im wahrsten Sinne des Wortes eine Männerwelt. Das war damals sehr ungewöhnlich. Wir nahmen sie auf und sie brachte das Deutsche Reichshuhn in den Verein", erinnert sich Nicol, der 1959 dem Verein beigetreten war und seit 1982 der Vorsitzende ist.
Jeden Monat treffen sich alle einmal zur Mitgliederversammlung. Dabei wird vor allem über die Jungtiere gesprochen, Erfahrungen weitergegeben und ein bisschen gefachsimpelt. Heute hat der Verein etwa 30 Mitglieder.
Die fünf Frauen sind dabei gern gesehen. "Natürlich sieht es mit dem Nachwuchs schlecht aus. Wir haben eine Durchschnittsalter von 58 Jahren", weiß Alfred Nicol zu berichten. Deshalb war auch nicht nur die Ehrung durch den Bundesteller ein Höhepunkt der diesjährigen Jungtierbesprechung, sondern auch die Aufnahme eines neuen Mitgliedes. Domenik Buschhorn aus Ermsleben ist erst zehn Jahre alt, aber seit bereits fünf Jahren züchtet er Coburger Lerchen. "Mein Vati hat mir damals einen Schlag gebaut. Heute habe ich fünf Paar Tauben und nun bin ich endlich Mitglied im Verein", freut er sich und betrachtet dabei seinen nagelneuen Mitgliedsausweis.
Damit habe der Ermslebener Rassegeflügelverein nun einen "Pionier" gefunden. "Vielleicht melden sich ja nun noch ein paar junge, begeisterte Rassegeflügelzüchter oder solche, die es werden wollen. Sie sind auf jeden Fall hier gern gesehen", weiß der Vorsitzende.