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Polizeifachhochschule  Polizeifachhochschule : Prominenz kommt zum 20. Geburtstag

Von Kerstin Beier 12.09.2017, 13:43
Gründungsrektor Professor Jürgen Stock im Gespräch mit Ministerpräsident Reiner Haseloff und Rektor Frank Knöppler (von rechts).
Gründungsrektor Professor Jürgen Stock im Gespräch mit Ministerpräsident Reiner Haseloff und Rektor Frank Knöppler (von rechts). Frank Gehrmann

Aschersleben - So viel Prominenz aus Politik, Gesellschaft und Polizei hat Aschersleben lange nicht gesehen. Ministerpräsident Reiner Haseloff, die Landesminister Holger Stahlknecht und Armin Willingmann, aber auch die Rektoren mehrerer Hochschulen, Landrat und Bürgermeister sowie viele weitere Gäste waren am Montag der Einladung der Fachhochschule der Polizei zu einem Festakt ins Bestehornhaus gefolgt.

Jubiläum der Fachhochschule: Ein Teil der Hochschullandschaft

Es gab Wichtiges zu feiern: Vor 20 Jahren wurde die Einrichtung gegründet. Sie war damit bundesweit die erste, die auf der Grundlage eines eigenen Fachhochschulgesetzes entstand.

„Wir sind inzwischen anerkannter Teil der Hochschullandschaft, aber auch Teil der Landespolizei. Wir haben das Laufen gelernt. Auf nationalem wie auf internationalem Parkett“, sagte Rektor Frank Knöppler.

Ihm war die Freude darüber anzumerken, dass viele Wegbereiter und Unterstützer gekommen waren und mit Prof. Jürgen Stock sogar der Gründungsrektor und heutige Generalsekretär von Interpol den Weg aus Lyon nach Aschersleben gefunden hatte.

Dieser erinnerte in seinem Grußwort an den schwierigen und nicht unumstrittenen Anfang, an lange Debatten im Senat und an den einzigen öffentlichen „Skandal“, den er während seiner Zeit in Aschersleben erlebte.

Ein Skandal, der letztlich doch keiner war, weil die mit Steuermitteln errichtete Bar im Keller nicht zum Feiern, sondern als Tatortraum für die polizeiliche Ausbildung da ist.

Auch nach seinem Weggang haben sich einige Kontakte nach Aschersleben erhalten - zur Ehrenbürgerin Hildegard Ramdohr etwa oder zu Oberbürgermeister Andreas Michelmann.

Letzterer versicherte den heute Verantwortlichen der Fachhochschule, dass Aschersleben immer „fest an ihrer Seite stehen“ werde.

Auch wenn sich die Stadt wieder eine stärkere Präsenz der Polizei wünsche, so gehe es momentan zunächst um bestmögliche Ausbildungsbedingungen. „Aschersleben leistet dazu einen kleinen, bescheidenen Beitrag“, sagte er und spricht damit die größte Herausforderung in der Geschichte der Fachhochschule an.

Jubiläum der Fachhochschule: 700 Azubis sind in diesen Jahr neu

Allein in diesem Jahr sind 700 neue Auszubildende und Studierende in Aschersleben eingestellt worden. Die Entwicklung der Polizei müsse der Tatsache Rechnung tragen, dass „die Welt nicht mehr so ist wie vor 20 Jahren“ sprach Reiner Haseloff in seiner Festrede das Thema innere Sicherheit an.

Es gelte Strategien zu entwickeln, „um brutale Gewalt, wie wir sie zum Beispiel beim G 20-Gipfel erlebt haben, in den Griff zu bekommen. Und das auf dem Boden des Rechtsstaates.“

Jubiläum der Fachhochschule: Glückwünsche kamen auch per Video

Gratulanten saßen übrigens nicht nur im Saal. Zahlreiche Glückwünsche wurden auch per Videobotschaft überbracht. So unter anderem vom ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, von MZ-Chefredakteur Hartmut Augustin und von Axel Bulthaupt, Moderator der Sendung „Kripo live“ im MDR.

Auch Ehemalige kamen per Leinwand zu Wort. Die international erfolgreiche Judoka Luise Malzahn studierte von 2009 bis 2013 in Aschersleben.

„Ich bin stolz darauf , dass ich ein Teil dieser 20 Jahre war“, sagte sie am Rande eines Trainings. Juliane Zimmermann, Polizeikommissarin im Auslandseinsatz, sprach aus Kabul zur Festversammlung.

Und die aktuell hier Lernenden? Von denen traten zwei ans Rednerpult: Laura Gerth und Philip Adler. Philip wurde im Jahr der Gründung erst geboren und findet, die Studenten würden in Aschersleben ideale Bedingungen vorfinden. Laura geht noch einen Schritt weiter: „Nach sechs Monaten denke ich, dass unsere Fachhochschule zu den besten Deutschlands gehört.“ (mz)