Passwörter auf Zetteln Polizei bestätigt Ermittlungen: Daten von Patienten im Ameos-Klinikum in Aschersleben in Gefahr?

Aschersleben - Im Ascherslebener Ameos-Klinikum wird mit Patientendaten angeblich lasch umgegangen. Laut Bild-Zeitung sollen Mitarbeiter der Klinik mehrfach auf einen solchen Missstand hingewiesen haben.
Ein von ihnen engagierter Detektiv habe es tatsächlich geschafft, sich unbemerkt an den Computer in der Aufnahme einer Station zu setzen, um in das Computersystem der Klinik Einblick zu nehmen. Der Computer soll zu diesem Zeitpunkt nicht abgemeldet gewesen sein.
Auf Zetteln notierte Passwörter sollen an einem Computer geklebt haben
Außerdem hätten die auf Zetteln notierten Passwörter am Computer geklebt. Weiterhin sollen in unverschlossenen Arztzimmern bergeweise Patientenakten gelegen haben.
Wie Ameos-Sprecher Thomas Neubert am Montag auf MZ-Anfrage bestätigte, habe das Unternehmen eine Strafanzeige gestellt. Über den Inhalt der Anzeige wurde nichts mitgeteilt. Ameos wolle sich zu einem laufenden Ermittlungsverfahren nicht äußern, heißt es. Und schriftlich: „Es gibt verschiedene technische und organisatorische Maßnahmen, die den Datenschutz und die Datensicherheit im Klinikum in einem ausreichenden Maße sicherstellen.“
Polizeisprecher Marco Kopitz bestätigte laufende Ermittlungen
Der Polizeisprecher des Salzlandkreises, Marco Kopitz, bestätigte seinerseits den Eingang der Anzeige und laufende Ermittlungen. Zunächst müsse allerdings geklärt werden, ob strafrechtlich relevante Vergehen vorliegen, so Kopitz. Auch der Landesbeauftragte für Datenschutz hat sich in den Fall eingeschaltet. (mz)