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Politiker aus Aschersleben Politiker aus Aschersleben: Thomas Leimbach fällt Landtagsreform zum Opfer

Von Marko Jeschor 07.06.2015, 16:47
Thomas Leimbach (CDU)
Thomas Leimbach (CDU) dpa Lizenz

Aschersleben - Die Landtagsreform wird wohl ein prominentes Opfer aus Aschersleben fordern. Der umweltpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thomas Leimbach, steht nach der Zusammenlegung seines Wahlkreises Hettstedt mit dem Eislebener ohne eigene Basis da. Ein Versuch, Direktkandidat im Wahlkreis Wanzleben (Landkreis Börde) zu werden, scheiterte bereits Ende vergangenen Monats.

Der ehemalige Landrat des Kreises Aschersleben-Staßfurt kann damit theoretisch nur noch über die Landesliste der Partei in den Landtag einziehen. Die Chancen aber, dass er ohne eigenen Wahlkreis einen aussichtsreichen Platz erhält, sind gering. Zudem signalisierte Leimbach bereits seinen Verzicht dafür. In Wanzleben hatte er sein Glück versucht, nachdem Kay Barthel zum Chef des Landesrechnungshofs aufgestiegen war. Bei der Wahl seines Nachfolgers setzte sich Guido Heuer vom CDU-Ortsverband Sülzetal gegen mehrere Kandidaten klar durch.

Gelassen trotz drohendem Aus

Der CDU-Mann sieht dem drohenden Aus in der Landespolitik nach eigener Aussage aber entspannt entgegen. Offenbar rechnete er schon seit Monaten, mit der bereits beschlossenen Verkleinerung des Landtags im kommenden Jahr nicht wieder in den Magdeburger Landtag einziehen zu können. Auf MZ-Anfrage sagte der Abgeordnete, er habe die kleine Möglichkeit, in Wanzleben zu kandidieren, genutzt. Mehr nicht. „Ich werde meine Anwaltstätigkeit fortsetzen.“ Zudem erhält der 54-Jährige dann als ehemaliger Chef des Landesverwaltungsamtes noch Altersbezüge. Seine Arbeit als Stadtratsvorsitzender in Aschersleben und im Kreistag des Salzlandkreises will er fortführen.

Einige seiner Parteifreunde bedauern sein wahrscheinliches Ausscheiden aus der Magdeburger Landespolitik dagegen mehr als Leimbach selbst. „Er ist ein sehr fähiger Mann“, sagte zum Beispiel CDU-Kreisvorsitzender Gunnar Schellenberger. Deswegen sei er auch in der Landtagsfraktion hoch geschätzt. Leimbach ist sowohl Mitglied des Umweltausschusses als auch des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der derzeit Ungereimtheiten bei der landeseigenen Investitions- und Beteiligungsgesellschaft aufarbeitet.

Bei den Christdemokraten hätten es einige offenbar gern gesehen, wenn Leimbach etwa in Bernburg um das Direktmandat hätte kämpfen können. Dort allerdings will Jürgen Weigelt für die CDU wieder in den Landtag einziehen. Dessen Aktivitäten, so unkt man aber in der Partei, hielten sich bislang sehr in Grenzen. Auch Nominierungen im neuen Wahlkreis Hettstedt/Eisleben oder Aschersleben/Seeland kamen dem Anschein nach für Leimbach selbst überhaupt nicht in Frage. In Eisleben wurde kürzlich Eduard Jantos erneut zum CDU-Direktkandidaten gekürt. Aschersleben ist seit Jahren in fester Hand des Landtagspräsidenten Detlef Gürth. (mz)