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Olympische Winterspiele 2018 Olympische Winterspiele 2018: Skispringen in der Sauna

Von Harald Vopel 14.02.2018, 10:55
Olympia gibt’s jederzeit auf dem Smartphone - die Begeisterung für das Großereignis hält sich bei den Ascherslebenern aber in Grenzen.
Olympia gibt’s jederzeit auf dem Smartphone - die Begeisterung für das Großereignis hält sich bei den Ascherslebenern aber in Grenzen. frank gehrmann

Aschersleben - Fußballer können die Ascherslebener durchaus noch hinter dem Ofen vorlocken und begeistern. Zumindest wenn die deutsche Mannschaft bei Welt- oder Europameisterschaften gewinnt, werden Fahnen geschwenkt, spontane Autokorsos organisiert und Kicker-Gartenpartys gefeiert.

Nichts von alledem schaffen die Olympischen Winterspiele. Die lassen die Ascherslebener eher kalt.

Wohl nach dem Motto - Aschersleben liegt am Harz und die Berge von Pyeongchang sind weit weg. Zumindest bei einer Umfrage in der Innenstadt hat sich niemand als ausgemachter Olympia-Fan gezeigt.

Olympische Winterspiele 2018: Interesse hat nachgelassen

„Na gut, wenn es die Zeit zulässt, dann schaue ich mir schon mal etwas von den Übertragungen aus Korea an. Aber lange nicht mehr so oft wie früher“, sagt Arndt Schortz und bestätigt offensichtlich nur einen Trend.

Jedenfalls ist er nicht der einzige, der gegenüber der MZ sagte, dass das Interesse an den Olympischen Spielen nachgelassen habe.

Woran das liege? Achselzucken als Antwort. Nur eine Vermutung - „vielleicht an der Diskussion um die vielen Dopingfälle.

Und irgendwie fühlt man sich den Sportlern nicht mehr so verbunden wie früher.“ Auch wenn man sich über die Goldmedaillen von Laura Dahlmeier im Biathlon und von Skispringer Andreas Wellinger gleich zum Auftakt gefreut habe.

Olympische Winterspiele 2018: Umsatz wird nicht mehr

Von Berufswegen mit dem Sport verbunden sind Ronny und Cordula Reitzig, die in Aschersleben ein Sportgeschäft führen.

Zumindest Cordula Reitzig sagt, dass sie am Bildschirm so richtig mit Laura Dahlmeier bei deren Olympiasieg mitgefiebert habe. Ansonsten beobachten sie aber auch, dass das Interesse - vor allem an den Winterspielen - nachgelassen habe.

Fürs Geschäft würden sie so gut wie überhaupt keine Rolle spielen. „Nur wegen der Olympischen Spiele verkaufen wir kein Paar Ski und keine Wintermütze mehr“, so Ronny Reitzig.

Olympische Winterspiele 2018: Auch im Ballhaus ist das kein Thema

Olympia als Randnotiz - auch im Ascherslebener Sport- und Freizeitzentrum Ballhaus.

Dass die Spiele in Pyeongchang ein großes Thema unter den Besuchern wären, hat Ballhaus-Chefin Carmen Giebelhausen jedenfalls noch nicht festgestellt. „

Wir haben ja mit Wintersport auch eher weniger am Hut“, sagt sie. Nichtsdestotrotz könnten sich die Ballhaus-Gäste durchaus über das jeweils aktuelle Geschehen auf den Sportanlagen in Südkorea informieren.

Per Bildschirm im Bereich der Cafeteria. „Dort laufen die Übertragungen über Sky im Hintergrund.“

Olympische Winterspiele 2018: Fernsehen in der Sauna

Und dann gibt es doch noch ein besonderes Angebot. Nämlich in der Sauna, wo beispielsweise ab 18.30 Uhr ebenfalls olympisches Fernsehen geschaut werden kann.

Es sei denn, die meisten Besucher würden sich eher für die Übertragung der Fußball-Champions League entscheiden.

Nur wegen der Olympischen Spiele komme wohl keiner zum Schwitzen. Ansonsten freue man sich sowieso schon viel mehr auf die nächste Fußball-WM und das dann wieder im Ballhaus stattfindende Public Viewing, so Carmen Giebelhausen.

Olympische Winterspiele 2018: Meldungen auf dem Smatphone reichen meist

Vor allem den jüngeren Ascherslebenern reichen oft schon die Olympiameldungen, die sie jederzeit über das Smartphone abrufen können.

So wie Alex Mirschler, der sich zwar auch nicht als ausgemachten Olympia-Fan bezeichnet, aber ab und zu doch mal reinschaue, was die deutschen Sportler in Korea so machen.

Er selbst interessiere sich besonders für die alpinen Skidisziplinen. Vor allem deshalb, weil er selbst, gemeinsam mit Freunden, gern in die Berge zum Skifahren fährt. (mz)