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Propofol-Narkosen mit bei Ameos Narkosen bei Ameos Aschersleben: Facharzt für Anästhesiologie betont die Sicherheit von Propofol

Von Christiane Rasch 15.12.2017, 09:55
Der leitende Oberarzt Jörn Duwenkamp zeigt das Medikament Propofol, das in Magdeburg für Aufregung gesorgt hat.
Der leitende Oberarzt Jörn Duwenkamp zeigt das Medikament Propofol, das in Magdeburg für Aufregung gesorgt hat. Frank Gehrmann

Aschersleben - Mitten in der Operation aufwachen, weil die Narkose versagt - für Patienten das schlimmste Szenario. Nachdem an der Uniklinik Magdeburg Probleme mit dem Narkosemittel Propofol aufgetreten sind, stellt sich die Frage: Gab es in Aschersleben ähnliche Vorfälle?

Am Ameos-Klinikum geht man mit dem Thema offen um und bestätigt den Einsatz von Propofol. „Es ist das Schlafmedikament der ersten Wahl“, sagt der leitende Oberarzt Jörn Duwenkamp. Der Facharzt für Anästhesiologie erklärt, dass das Narkosemittel bei nahezu allen medizinischen Eingriffen eingesetzt werden kann, unabhängig davon ob es sich um einen jungen oder alten Patienten handelt. Ähnliche Vorfälle wie an der Uniklinik Magdeburg hat es in Aschersleben laut Duwenkamp nicht gegeben. „Es ist ein sicheres Medikament. Es braucht sich niemand Sorgen zu machen.“

Facharzt überwacht Herzfrequenz und Blutdruck während der OP

Um zu vermeiden, dass Patienten in einer Operation plötzlich aufwachen, gibt es am Klinikum feste Überwachungsstandards. So sei es gängige Praxis, dass während operativen Eingriffen mindestens ein Anästhesist anwesend ist. „Er ist dafür zuständig, dass der Patient schmerzfrei operiert wird und davon nichts mitbekommt“, sagt Duwenkamp.

Neben Herzfrequenz und Blutdruck überwacht der Facharzt, ob der Patient sogenannte vegetative Zeichen aufweist. Wenn dieser anfängt zu schwitzen oder die Augen tränen, kann das darauf hinweisen, dass die Narkose nicht tief genug ist. In so einem Fall wird die Dosis erhöht.

In Magdeburg sind nach Angaben der Universität schon bei Narkoseeinleitung Schwierigkeiten aufgetreten. Gänzlich ausschließen lässt sich das laut Duwenkamp nicht. „Wenn der Patient trotz höherer Dosierung immer noch nicht einschläft, muss man schauen, woran das liegt.“

Dabei wird die verwendete Charge auf Auffälligkeiten überprüft - also ob das Mittel möglicherweise verfärbt oder das Haltbarkeitsdatum überschritten ist. Nicht nachvollziehen lasse sich hingegen, ob es bei der Herstellung des Medikamentes Probleme gab und die Zusammensetzung möglicherweise nicht stimmt. Umso wichtiger ist die Überwachung des Patienten.

Bei flachen Narkosen gibt es seltene Komplikationen

Eine mögliche aber seltene Komplikation bei „flachen Narkosen“ mit Propofol ist die sogenannte Awareness. Dabei können sich Patienten an Ereignisse während der OP erinnern, ohne dabei aufgewacht zu sein. Laut Duwenkamp sind solche Fälle in der Anästhesie bekannt. „Früher ist das hin und wieder bei Kaiserschnitten unter Vollnarkose aufgetreten. Das ist aber deutlich seltener geworden, weil heutzutage zumeist eine andere Form der Narkose durchgeführt wird.“ (mz)