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Nachterstedt Nachterstedt: Fässertrommeln und Schwanensee

Von REGINE LOTZMANN 03.10.2010, 15:20

NACHTERSTEDT/MZ. - "Das ist alles selbst gebastelt", erklärt Claudia Brandt-Heim und freut sich über die Idee der Hallenser Trommlerin Simone Juppe, die in der Nachterstedter Sekundarschule eine der Stationen besetzt. Denn der Projekttag, mit dem die Seelandschule an 20 Jahre deutsche Einheit erinnern will, ist gleichzeitig gekoppelt an den Tag des Singens und an ein Zeichen gegen Rassismus.

Eine Kombination, von der sich Schulleiter Erik Heim ganz viel Spaß für seine Schüler verspricht und eine unkonventionelle Art, sich Wissen anzueignen. Denn beim Stationsbetrieb geht es, so verrät auch Organisatorin Sabine Lange, um Geografie, um Geschichte, Naturwissenschaften und Sprachen. So wie in der 8. Klasse zum Beispiel, wo Lehrerin Ulrike Lukoschus gerade einen Wissenstest auswertet. Zehn geschichtliche Begriffe mussten die Schüler hier finden. Darunter Deutschland, Einheit und Gleichheit.

"Die Angebote sind ganz breit gefächert", freut sich Sabine Lange. Und auch der Schulleiter lobt, dass wirklich alle Lehrer mit tollen Ideen aufwarten konnten. Er weiß genau, wie schwer es für seine Schüler ist, sich heutzutage das Leben in der DDR vorzustellen. Deshalb sei es gerade an solchen Jubiläen, wie dem 20. Jahrestag der deutschen Einheit, wichtig, an die eigene Geschichte, die der Eltern und Großeltern zu erinnern.

Da es aber auch um den Tag des Singens geht, haben die Musiklehrer natürlich auch Stationen geschaffen, "wo gesungen wird und gespielt - von Herbstliedern bis in zu Rock und Pop", so Claudia Brandt-Heim. Auch eine Wernigeröder Schülerband ist dabei, mit eigenen Liedern und Kompositionen. Zudem wurden Schüler aus der Kastanienschule eingeladen. "Das ist der Integrationsgedanke, den wir pflegen", erklärt die Musiklehrerin angesichts der Schüler mit Handicap, die mit gleichem Eifer beim Trommeln sind wie die nichtbehinderten Kinder.

"Mir hat am besten der Bio-Test gefallen, der war nicht ganz so schwer", gesteht John Steffen Hechler aus der Klasse 7R der Seelandschule und nennt als Beispiel die Frage nach einem Tier mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen. "Der Schwan natürlich", antwortet der Zwölfjährige, dessen Freund Leon den Test sogar gewonnen hat.

Eine ganz besondere Rolle spielen am Projekttag aber auch die Schüler der zehnten Klassen. "Sie haben dieses Mal eine Betreuerfunktion übernommen", erzählt Claudia Brandt-Heim. "Sie nehmen die Schüler an die Hand, führen sie von Station zu Station, grillen Würstchen, helfen und bewerten." Denn wer ganz viel weiß, der soll am Ende des Tages auch Preise bekommen. Und so noch lange an ein ganz besonderes Datum denken.