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Nach Sturmtief "Xavier" Nach Sturmtief "Xavier" im Raum Aschersleben: Viel Arbeit für Straßenmeisterei und Bauwirtschaftshof

Von Detlef Anders 10.10.2017, 07:45
Zwischen Wilsleben und Neu Königsaue liegt ein umgestürzter Baum am Straßenrand. Das Holz einfach mitzunehmen führt zur Anzeige.
Zwischen Wilsleben und Neu Königsaue liegt ein umgestürzter Baum am Straßenrand. Das Holz einfach mitzunehmen führt zur Anzeige. Frank Gehrmann

Aschersleben - In den Bauhöfen der Region und den Straßenmeistereien wartet auch in dieser Woche noch viel Arbeit auf die Mitarbeiter. Nach dem Sturmtief Xavier werden noch immer umgestürzte Bäume beseitigt, Äste geschreddert und Stämme zusammengetragen.

Am Samstagabend zuckelte ein Familie mit einem Wägelchen ein abgesägtes Stück eines solchen Stammes durch die Augustapromenade. Doch ist das eigentlich erlaubt? Was passiert mit dem Holz und Baumschnitt? Können Kaminbesitzer die Gunst der Stunde nutzen und sich für den Winter mit Brennholz bevorraten? Im Polizeirevier Salzland ist seit dem Sturm zumindest bislang noch keine Anzeige wegen Holzdiebstahls eingegangen, berichtete Polizeisprecher Marco Kopitz.

Viel zu tun in der Straßenmeisterei Atzendorf

Die Straßenmeisterei Atzendorf betreut die an den Landes- und Bundesstraßen stehenden Straßenbäume. Im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht beseitigen die Mitarbeiter derzeit die abgebrochenen Äste und umgestürzten Bäume. Die Äste werden vor Ort geschreddert und das Stammholz in die Stützpunkte nach Atzendorf und Staßfurt gebracht, informierte Alexander Mikoleit von der Straßenmeisterei Atzendorf. Dort wird das Holz dann verkauft „Die Leute kommen von selbst, wenn sie Holz liegen sehen“, weiß Mikoleit. Schließlich liegen Kaminöfen bei Eigenheimbesitzern im Trend.

„Die Leute kommen von selbst"

Dass die Äste am Straßenrand einfach zersägt und mitgenommen werden, das kommt leider auch vor, sagte Mikoleit, dessen Mitarbeiter dann Anzeige wegen Diebstahls erstatten. „Ein paar Euro für das Land kommen schon rüber“, sagt er zum Verkaufserlös. Die Kosten für die Beseitigung der Sturmschäden liegen für Hubsteiger und Mitarbeiter „im mittleren fünfstelligen Bereich“, begründeter er dies. Im Bereich Aschersleben könnte eine Kolonne in einer Woche durch sein, denkt er. Es liegt vor allem Astwerk an den Straßen.

Beim Bauwirtschaftshof der Stadt Aschersleben wird derzeit an verschiedenen Stellen in der Stadt geschreddert und Stammholz gestapelt, das dann verkauft wird. Interessenten können sich auf eine Liste setzen lassen, berichtete André Könnecke, der Leiter des Bauwirtschaftshofes. Diese Liste wird dann von seinen Mitarbeitern abgearbeitet, das Holz zu den Leuten gefahren, berichtete der für die Grünanlagen verantwortliche Mitarbeiter Holger Dietrich.

Arbeit in Klein Schierstedt und Neu Königsaue

Wenn Passanten mal etwas Holz mitnehmen, würden seine Mitarbeiter nicht gleich eine Diebstahlsanzeige stellen. „Wir wollen damit kein Geld verdienen“, sagte Dietrich. Er weiß ja auch, dass die Bäume, die seine Mitarbeiter fällen, oft krank sind. „Das ist minderwertiges Holz.“ Gegenwärtig sind seine Mitarbeiter in den Ortsteilen Klein Schierstedt und Neu Königsaue, aber auch auf dem Friedhof in Aschersleben im Einsatz.

Der Kreiswirtschaftsbetrieb Salzland hat vor allem in den Altkreisen Bernburg und Schönebeck viel Arbeit, berichtete Ralf Felgenträger, der Betriebsleiter. Auch dort wird das Stammholz in die Wertstoffhöfe gebracht.

Und der private Windbruch? Eigenheimbesitzer oder Kleingärtner können ihr Windbruchholz dort nicht kostenlos entsorgen. „Das ist durch die Wohngebäudeversicherung gedeckt. Da gehört die Entsorgung mit dazu“, informierte Felgenträger. Kleinstmengen könnten jedoch auch bei der Straßensammlung im Oktober und im November mit entsorgt werden.

(mz)

In der Promenade in Aschersleben schreddern Mitarbeiter des Bauwirtschaftshofes Zweige und dünne Äste. Das Stammholz wird verkauft.
In der Promenade in Aschersleben schreddern Mitarbeiter des Bauwirtschaftshofes Zweige und dünne Äste. Das Stammholz wird verkauft.
Frank Gehrmann