Mit Schlauchwagen besser auf Hochwasser vorbereitet
Aschersleben/MZ. - Da kam Freude auf bei den Kameraden der Feuerwehr Aschersleben / Stadt: Zur Jahreshauptversammlung wurde ihnen Einsatzfahrzeug SW 2000 offiziell übergeben. Das SW steht für Schlauchwagen und die 2000 für die Schlauchlänge im Fahrzeug. Außerdem verfügt es über zwei Tragkraftspritzen und bietet dem Gruppenführer und acht Einsatzkräften Platz. Das Fahrzeug ist besonders für den Einsatz bei Hochwasser geeignet.
Lutz Lauenroth von der Firma Ziegler war extra zur Fahrzeugübergabe nach Aschersleben gekommen. Er überreichte Oberbürgermeister Andreas Michelmann (Widab) symbolisch die Fahrzeugschlüssel. Über Wehrleiter Christoph Voigt wanderte der Schlüssel zum Maschinisten Wenzel Ptacnik. Er öffnete das neue Gefährt für die Besichtigung. Für die Jugendfeuerwehr hatte Lauenroth noch eine Überraschung parat. Er überreichte Stephan Wienchor den Schutzpatron der Feuerwehr, den Heiligen St. Florian.
Zu Beginn der Jahreshauptversammlung hatte der Wehrleiter in seinem Rechenschaftsbericht das Jahr 2005 noch einmal Revue passieren lassen. 217 Mal war die Feuerwehr im vergangenen Jahr im Einsatz. 72 Mal mussten die Kameraden technische Hilfe leisten und 64 Brände löschen. 67 Mal hatten Brandmeldeanlagen Alarm ausgelöst. Hinzu kommen noch 14 Fehl- beziehungsweise böswillige Alarmierungen. "Während der 217 Einsätze waren die Kameraden 243 Stunden unterwegs. Für Brandsicherheitswachen kommen noch einmal 366 Stunden hinzu", hatte Voigt ausgerechnet.
"Bei unseren Einsätzen haben wir neun Personen aus Autowracks gerettet. Vier konnten nur noch tot geborgen werden", berichtete Voigt. Die hohe Zahl der technischen Hilfeleistung sei den viele Sturmschäden geschuldet, fügte er hinzu.
Die Ascherslebener Wehr zählt ohne Jugendfeuerwehr 77 Mitglieder. Großer Wert wird in der Wehrleitung auf die Qualifizierung der Mitglieder gelegt. "37 Kameradinnen und Kameraden haben im vergangenen Jahr 63 Lehrgänge besucht. Hinzu kommen noch 25 Dienstabende und sieben sonstige Ausbildungen. Das entspricht einer Ausbildungszeit von 2 428 Stunden", berichtete Voigt.
Den Bericht der 14 Mitglieder starken Jugendfeuerwehr verlas Stephan Wienchor. Er konnte von vielen Veranstaltungen und Wettkämpfen mit guten Platzierungen berichten. Und auch, dass fünf Mitglieder der Jugendfeuerwehr in die Wehr übernommen werden konnten. Die Vorsitzende vom Ausschuss für Ordnung, Recht und Kriminalprävention, Gerlinde Oertel (PDS), versprach ihre Unterstützung bei der Werbung für die Jugendfeuerwehr. Regine Koblischke überbrachte die Grüße der PDS-Fraktion und übergab der Jugendfeuerwehr einen Obolus, den die Mitglieder der Fraktion gespendet hatten.
Der Oberbürgermeister, der von Berlin in Richtung Heimat unterwegs war und verspätet eintraf, wurde zu Beginn von seinem Stellvertreter Rainer Ripala vertreten. Michelmann bedankte sich bei den Mitgliedern der Wehr für ihre hohe Einsatzbereitschaft. Wo immer die Feuerwehr gebraucht werde, sei sie zur Stelle, so das Stadtoberhaupt. Von der Partnerwehr aus Peine nahm Wehrleiter Sven Bössel mit drei Kameraden an der Jahreshauptversammlung teil.