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Melanchthon-Schule Melanchthon-Schule: Montessori-Verein liebäugelt mit Villa

Von Dennis Lotzmann 14.01.2002, 20:15

Aschersleben/MZ. - Eröffnet in der Villa der heutigen Melanchthon-Schule in absehbarer Zeit die erste Montessori-Grundschule der Kreisstadt ihre Türen? Auch wenn im Moment noch nichts endgültig entschieden ist - denkbar ist diese Variante zumindest.

Denn unter den Gästen, die am Wochenende anlässlich des Tages der offenen Tür der Melanchthon-Schule einen Besuch abstatteten, waren auch Mitglieder des Ascherslebener Fördervereins freie Montessori-Pädagogik. Und Vereinsvorsitzende Jana Bahl konnte es sich nach der Visite in der Villa zumindest "gut vorstellen", in der Herrenbreite 32 das Domizil für die angepeilte Grundschule gefunden zu haben.

Ob es letztlich dazu kommt, und ab wann hier nach dem Grundsätzen der französischen Pädagogin ein alternatives Lehrkonzept praktisch umgesetzt wird, ist freilich noch völlig offen. Sicher ist jedoch, dass die Vereinsmitglieder so schnell wie möglich ihr Angebot in Aschersleben etablieren wollen. Damit würde das Montessori-Angebot neben dem Kindergarten im Stadtpark, den der Verein laut Stadtratsbeschluss künftig nutzen soll, um den Grundschulbereich erweitert.

Die Besucher des Montessori-Fördervereins reihten sich am Sonnabend ein in die Schlange der übrigen Interessenten. Mittlerweile, so Melanchthon-Schulleiter Rainer Kastirr, besuchten immerhin 90 Kinder und Jugendliche die Schule, die sich die Begabtenförderung auf die Fahnen geschrieben hat. "Allein heute hat es bereits sechs neue Anmeldungen gegeben", freute sich Kastirr zum Finale des Tages der offenen Tür.

Auch bei Sechstklässler Dustin Ahrend wurde die Anmeldung an diesem Tag ausgeschrieben, wie Kastirr erfreut sagte. Begleiter Raik Cebulla hatte zuvor angesichts des unverkennbaren Interesses schon fest damit gerechnet, "dass es wohl jetzt darauf hinauslaufen wird", wie er schmunzelnd sagte.

Zwar favorisiere er Deutsch und Kommunikation für den Zwölfjährigen, doch Dustin ist wie viele Altersgenossen vor allem auf den Computer fixiert. Beides zu verknüpfen, beispielsweise am Computer zu texten, sei aber kein Thema, versicherte Kastirr. Man habe sich halt darauf eingestellt, dass, wie an vielen anderen Schulen, auch an der Melanchthon-Einrichtung der PC absolut im Mittelpunkt des Schülerinteresses steht.

Das war auch am Sonnabend nicht zu übersehen - überall Computer mit verschiedenen Programmen und Angeboten. Wie Kastirr sagte, werde versucht, Mathematik, Naturwissenschaften oder andere Angebote wie Sprachen oder Deutsch so zurechtzuschneiden, dass die Schüler am Computer praktische Erfahrungen sammeln können. So würden - je nach individueller Interessenlage - spezielle Programme erstellt.

Bei der Begabtenförderung selbst wollen der 48-jährige Schulleiter sowie der Trägerverein der Schule allen Interessenten einen Besuch ermöglichen. Deshalb werde bei der Aufnahme stets auch die soziale Komponente berücksichtigt, unterstrich Kastirr. Dank Sponsoring sei es beispielsweise möglich, an der im September 1999 gegründeten Schule auch Stipendien zu vergeben.

Weitere Informationen zur Schule gibt es telefonisch über 03473-914263.

Im Internet ist die Schule unter "www.melanchthonschule.de" präsent.