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Maiglöckchenblüten an einem Baum

Von MARION POCKLITZ 10.05.2009, 15:45

WESTDORF/MZ. - Die vielen weißen Blüten, die an langen Stielen hängen, haben dem Westdorfer schon viele Fragen, aber wohl auch so manchen neidischen Blick eingebracht. "Ich kannte den Maiglöckchenbaum, bis ich vor etwa 15 Jahren mehr durch Zufall auf diesen Baum gestoßen bin, auch nicht", gibt der leidenschaftliche Gärtner und Fachberater der Ascherslebener Kleingärtner zu. Damals habe er einen Garten bewerten bzw. taxen müssen. "Es war Herbst und ich habe mich gefragt, was da wohl für ein Gewächs vor mir steht", sagt er und muss bei der Erinnerung lächeln. Der Gartenspartenvorsitzende hat ihn dann aufgeklärt: "Das ist ein Maiglöckchenbaum. Willst du einen haben, dann bringe ich dir einen vorbei." Klar wollte Bruno Fischer. Aber wo gefällt es dem Strauch? Braucht er die volle Sonne oder mehr den Schatten? "Ich habe viel Literatur gewälzt, aber nichts gefunden. Also habe ich ihn einfach eingepflanzt. 30 Zentimeter war er damals groß", weiß er noch gut. Der Platz muss richtig gewesen sein, denn der Maiglöckchenbaum hat sich gut entwickelt. Jedes Jahr ein paar Zentimeter mehr und jedes Jahr habe er mehr Blüten hervorgebracht, was etliche Leute mit einem Blick über den Gartenzaun bewundert haben.

Mittlerweile hat der Hobbygärtner herausgefunden, dass der Baum nicht viele Ansprüche an Boden und Licht hat. Außerdem sei er nie befallen von Schädlingen. "Und man kann ihn schneiden wie man möchte. Ich lasse ihn als Strauch wachsen. Aber ich habe ihn auch schon als richtigen Baum bewundern dürfen", sagt er. Das sei in Halle im Botanischen Garten gewesen. Da stand er in voller Blüte. "Das war kurz bevor meiner das erste Mal blühte. Ein toller Anblick und natürlich gab es dann noch mehr Vorfreude auf den Anblick dann in meinen Garten." Der habe ihn nicht enttäuscht. Mittlerweile hat er sich neben dem "alten" Strauch einen jungen herangezogen. Die Vermehrung ist einfach. Nach der Blütezeit im Mai sind im Sommer die Samen reif. Die fallen dann einfach auf die Erde. "Der Baum ist ein sogenannter Frostkeimer und vermehrt sich von allein."

Bruno Fischer möchte seinen Maiglöckchenbaum im Garten nicht missen. Auch wenn er immer zwölf Monate auf die nächste Blüte warten muss und diese dann, im Gegensatz zum echten Maiglöckchen, nicht einmal duften.

Wer in seinem Garten etwas Kurioses hat, etwas schön Blühendes, riesiges Obst oder Gemüse oder gar eine seltene Pflanze oder Baum, der kann sich in der Ascherslebener Lokalredaktion melden unter Telefon: 03473 / 79 902 50