Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg: Auf den Spuren Feiningers
Quedlinburg/MZ. - Lyonel Feininger, einer der großen Künstler der "Klassischen Moderne", lebte und arbeitete gut fünfzig Jahre in seiner deutschen Wahlheimat. Motive seiner Holzschnitte, Radierungen, Aquarelle und Gemälde waren ihm Dörfer um Weimar und Erfurt, die Stadt Halle, Orte in und um Berlin sowie norddeutsche Städte und die Ostsee. Kirchen, markante Häuser, Stadttürme, das Meer und Landschaften fanden Eingang in seine künstlerische Sicht der Dinge. Ziel der geplanten Ausstellung ist es, den Werken des deutsch-amerikanischen Bauhaus-Künstlers heutige fotografische Aufnahmen gegenüber zu stellen. Dazu werden die Fotos der Bürger eine wichtige Arbeitsgrundlage bilden. Der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig soll darauf aufbauend angeboten werden, einen angehenden Fotografen mit dem Feininger-Thema als Diplom-Arbeit zu betrauen.
Erste Fotos liegen bereits vor. Die frühere Dramaturgin des Nordharzer Städtebundtheaters, Waltraud Prinz, hat sich auf den Weg gemacht und unter anderem die Nikolaikirche in Greifswald fotografiert. Die in der Sammlung der Galerie befindliche aquarellierte Federzeichnung aus dem Jahre 1930 entstand nach Notizen auf einer ausgedehnten Exkursion, die Lyonel Feininger 1928 westlich der Küste unternahm. "Wirkungsvoll fällt der Blick durch eine Straßenschlucht auf den heller im Licht stehenden, aufragenden Chor mit dem hohen gotischen Mittelfenster und dem sich dahinter erhebenden barocken Turm", benennt Ingrid Wernecke die Stimmung des Bildes und erläutert: "Auch hier schwingt wieder die Vision des Künstlers von der ,Kathedrale' mit." Lyonel Feininger habe dieses Blatt aber fälschlicherweise mit "Stralsund I" bezeichnet.
Wer sich für das Projekt auf Reisen begeben möchte, sollte sich vorher bei der Feininger-Galerie zwecks Absprachen melden. "Es ist wichtig, dass beim Fotografieren der gleiche Standort eingenommen wird, wie ihn Feininger einst wählte", nennt Ingrid Wernecke eine Prämisse. In der Regel sind es Schwarz-Weiß-Fotos in Postkartengröße, die benötigt werden. Sie sollten mit Namen, Ort, Datum und Uhrzeit versehen werden. Wer möchte, kann seine Gedanken bei der Spurensuche auch in schriftlicher Form darlegen. Die Erlebnisschilderungen könnten nach Meinung der Galerie-Direktorin zu einem Buch zusammengefasst und in der Ausstellung ausgelegt werden.
Die Lyonel-Feininger-Galerie ist unter Telefon 0 39 46 / 23 84 zu erreichen, um einen Termin zur Absprache zu vereinbaren.