Landesgartenschau in Aschersleben Landesgartenschau in Aschersleben: Schonfrist für Parks und Gärten abgelaufen

Aschersleben - Müssen sich die Ascherslebener von den bis jetzt erhalten gebliebenen gegenständlichen Erinnerungen an die Landesgartenschau 2010 auf der Herrenbreite, den Eine-Terrassen, im Bestehorn- und Stadtpark vielleicht verabschieden? Möglich wär’s. Ende März ist nämlich die sogenannte Bindungsfrist für die Laga-Flächen abgelaufen. Das teilte die Stadtverwaltung auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung mit.
Mit der Bindungsfrist war festgelegt, dass die Flächen, die vor fünf Jahren hunderttausende Landesgartenschau-Besucher anlockten, zunächst nicht wesentlich umgestaltet werden durften. Grund: entsprechende Festlegungen in den Vereinbarungen zur Bereitstellung von Fördermitteln für die damalige Umgestaltung und Vorbereitung der Flächen für die Gartenschau. Diese Frist ist jetzt verstrichen. Das bedeutet, dass - theoretisch - die Flächen nicht nur umgestaltet, sondern sogar anders genutzt werden könnten.
Die Landesgartenschau in Aschersleben wurde im Jahr 2010 von über einer halben Million Besucher besichtigt.
Inklusive Fördermittel wurden mit rund 40 Millionen Euro in diese Großveranstaltung investiert.
Die Gartenschauparks wurden bereits Mitte des Jahres 2010 in das Netzwerk „Gartenträume - Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ aufgenommen und werden bis heute von diesem Netzwerk touristisch beworben.
Oberbürgermeister Andreas Michelmann sagte, dass es bereits Überlegungen gegeben habe, auf den Eine-Terrassen eine Beachvolleyball-Anlage und eine Grillstation einzurichten. Das hätte man aber auch problemlos machen können, ohne mit der Bindungsfrist in Konflikt zu geraten. Befürchtungen, dass es größere Veränderungen in Sachen Gestaltung der Parks und Gärten geben könnte, tritt er entgegen. Es gäbe derzeit keine solchen Pläne, so Michelmann.
Demnächst ein Gespräch und eine Besichtigung
Dass zumindest in diesem Jahr alles beim Alten bleibt, bestätigt auch Harald Sporreiter, Pressesprecher der Aschersleber Kulturanstalt, die die ehemaligen Laga-Flächen bewirtschaftet und vermarktet. Allerdings werde es demnächst ein Gespräch und eine Besichtigung der Anlagen mit Mitarbeitern der zuständigen Landesbehörde geben. Danach werde man weitersehen. Konkrete Pläne, ob und wie die Flächen umgestaltet werden könnten, gäbe es auch bei der Kulturanstalt derzeit nicht, so Sporreiter. Schließlich wisse man, dass die Ascherslebener die Anlagen in ihr Herz geschlossen haben. Und so wird es auch in diesem Jahr die inzwischen traditionellen Veranstaltungen wie das Gildefest, die Ferienspiele mit einem erneuten Handball-Event, die Nacht der Sinne, das Ascania-Pferdefestival und andere auf der Herrenbreite, im Bestehornpark, im Stadtpark und auf den Eine-Terrassen geben, so der Pressesprecher. Kaum von der Hand zu weisen dürfte allerdings sein, dass die Pflege und Erhaltung der Anlagen auch eine finanzielle Herausforderung bleibt. So musste beispielsweise bereits die Großskulptur „Mond“ auf der Herrenbreite - unter anderem nach Vandalismus-Attacken - mit zusätzlichen Mitteln repariert werden. Und auch der eine oder andere Themengarten ist längst nicht mehr im Bestzustand. (mz)
