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Künstlerisches Projekt Künstlerisches Projekt: Historie von Strummendorf

Von Lars Geipel 22.08.2002, 19:40

Giersleben/MZ. - Noch ist Strummendorf im Internet so gut wie überhaupt nicht vertreten. Mit ein wenig Glück findet der Besucher des weltweiten Datennetzes den Busfahrplan von Aschersleben über Schackenthal in das kleine Dorf, das bereits seit Jahren zur Gemeinde Giersleben gehört.

Das soll aber nicht mehr lange so bleiben. Thomas Werner, ehemaliger Student "Visuelle Kommunikation" der Hochschule der Künste in Berlin und selbstständiger Künstler in der Bundeshauptstadt, hat sein Herz für Strummendorf entdeckt: Er ist dabei, ein künstlerisches Projekt zu verwirklichen und die Ergebnisse später im Internet zu veröffentlichen. Klappt alles, könnte bereits Anfang des kommenden Jahres sogar ein Ortsportal im World Wide Web entstehen.

Durch einen Freund kam Werner in das kleine Dorf direkt neben der Bundesstraße 185 kurz vor dem Ortseingang von Aschersleben. Als er dann - 1998 - acht Strummendorfer in ihren sonnengeblichenen T-Shirts gegen eine Neundorfer Auswahl 10:2 gewinnen sah, stand für ihn fest: "Über die mache ich eine Geschichte."

Inzwischen ist die Geschichte etwas größer geworden, als ursprünglich geplant. Kern des Projektes ist die Aufarbeitung der Geschichte des Ortes: Von einem Dorf, in dem vor weit mehr als 200 Jahren die Landwirtschaft blühte, über den Niedergang bis in die Gegenwart. Dazu sammelte Werner unter anderem unzählige alte Fotos, sprach mit Zeitzeugen und recherchierte in Archiven.

den Menschen vor Ort waren unheimlich spannend und ergiebig", sagt Werner. Auf seinem Computer stapeln sich inzwischen regelrecht die Daten. Unzählige Bilder, Fakten aus allen Zeitepochen und Original-Ton-Aufnahmen von Zeitzeugen hat er in den letzten Wochen und Monaten zusammengetragen.

Nun ist er dabei, die gesammelten Daten auszuwerten. Tagelang sitzt er dabei vor dem Computer, schneidet das Videomaterial, scannt Bilder und bastelt an der Web-Seite.

Neben viel Zeit kostet das Projekt auch Geld. Um die Arbeit zu Ende bringen zu können, wird Thomas Werner von der Abteilung Medien und Film des Regierungspräsidiums in Halle finanziell unterstützt. Zudem hilft die Gemeinde Giersleben dem Künstler: Der Kultur- und Sozialausschuss hat eine Spende beschlossen. Selbst der Ascherslebener Kunst- und Kulturverein (Akku) lässt sich nicht zweimal bitten: Der Akku stellt Werner kostenfrei ein Zimmer zur Verfügung.

Mehr Informationen über das Projekt Strummendorf und den Künstler Thomas Werner:

www.tomerror.de