Kulturverein «Wilhelm von Kügelgen» Kulturverein «Wilhelm von Kügelgen»: Alte Chronik neu aufgelegt
Ballenstedt/MZ. - Da die von zwölf vorwiegend aus dem Kulturverein stammenden Autoren geschriebene Chronik so vielseitig sei, beispielsweise auch einen Sportteil oder etwas über die Schulen habe, sei der Kreis der Interessenten so groß, erklärt die Vorsitzende die riesige Nachfrage. "Es gibt auch viele Leute, die nicht mehr hier leben, aber noch immer sehr mit Ballenstedt verwachsen sind, auch die wollen die neue Chronik unbedingt haben", hat Christiane Pels in den letzten Wochen erfahren.
Die Vereinschefin freut sich über das gelungene - immerhin 10 000 Euro teure - Projekt, für das es große Unterstützung gab: "Die Leute haben uns sehr geholfen, auch die Bereitschaft der Sponsoren war groß - und erst die unwahrscheinliche Arbeit der Autoren, die das alles kostenlos gemacht haben." Auch für sie selbst war das alles ganz neu. Lachend erinnert sie sich an die Anlieferung der fertig gedruckten Chronik in ihre im Kellergeschoss liegende Physiotherapie: "Stellen Sie sich vor, 750 Bücher, die durchs Kellerfenster reingereicht wurden."
Erfahrungen, die der Verein gut gebrauchen kann. Denn als nächstes Projekt steht die Neuauflage der alten seit langem vergriffenen Ortschronik an. "Wir haben uns bereit erklärt, das Buch neu aufzulegen, zu überarbeiten, die Schrift aus dem Altdeutschen zu übersetzen", verkündet die Ballenstedterin. Der Kulturverein habe sich bereits erkundigt, wie das mit den Rechten sei, ob er die Chronik tatsächlich drucken dürfe. "Und wir haben schon angefangen." Von etwa 80 bis 90 Seiten geht die Vereinschefin aus, die Dr. Wolfram Babinecz, ein Mitglied des Vereins, schon überarbeitet hat. "Eine Seite dauert etwa 20 Minuten", weiß die Vorsitzende. Bei dem Einscannen der alten Bilder bekommt Babinecz Unterstützung von Vereinskollegen Detlef Mahlo.
"Wir wollen das Buch in gleicher Art wie den zweiten Teil herausgeben, damit man erkennt, dass sie zusammengehören", erklärt Frau Pels. Erscheinen soll es Ende des Jahres, wieder zum Weihnachtsgeschäft. "Wir wollen uns dabei Zeit lassen, alles sorgfältig abklären, damit am Ende genügend Bücher da sind", meint sie und bittet wieder um Mithilfe: "Wir brauchen noch Sponsoren." Ein Großteil der Kosten bestreitet aber der Verein selbst.
Eventuell übrig bleibendes Geld will der Kügelgen-Kulturverein, da er gemeinnützig ist, wieder für Ballenstedt ausgeben. "Wir wollen entweder der Bibliothek helfen, ein altes Buch aufarbeiten zu lassen, oder im Museum ein altes Gemälde zu neuem Leben erwecken", kündigt die Vereinsvorsitzende nächste Vorhaben an.