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Königlicher Besuch in Gatersleben

Von Regine Lotzmann 22.08.2007, 16:42

Gatersleben/MZ. - Der König, der gemeinsam mit seinem Premierminister Emmanuel Aliba Kiiza und den als Dolmetscher fungierenden Pfarrer Banguri angereist war, zeigte sich an der Pflanzenforschung äußerst interessiert.

"Der Premierminister hatte in Großbritannien von Gatersleben gehört und wollte unbedingt herkommen", erzählt Peter Gummersbach, der als ständiger Vertreter von Bunyoro-Kitara in Deutschland fungiert und das Reiseprogramm der königlichen Delegation zusammengestellt hatte. Das ostafrikanische Königreich, das im Westen des heutigen Uganda liegt, lebt nämlich zu 90 Prozent von der Landwirtschaft. "Und die ist nicht modern, unsere Bevölkerung nutzt den traditionellen Anbau", erklärt der Premierminister und fragte deshalb frei heraus: "Wie kann das Institut unserem Königreich helfen?"

Prof. Andreas Graner, der geschäftsführende Direktor des IPK, der den Gästen auf Englisch die Arbeit der Wissenschaftler und Mitarbeiter vorgestellt hatte, sah dafür zwei Wege: Zum einen bestünde die Möglichkeit, dass eine kleinen Anzahl von Studenten aus Uganda am Institut arbeiten könnte. Praktische Erfahrungen beim Anbau von Pflanzen, beim Umgang mit moderner Technologie und den Maschinen müssten Interessierte jedoch bei den Bauern und den landwirtschaftlichen Unternehmen sammeln, die in dieser Region über ein sehr gutes Wissen verfügen. "Sachsen-Anhalt", so Graner, der auch auf die Universität in Halle verwies, "ist hier nämlich das führende Land in Bezug auf die Landwirtschaft."

Interessiert zeigte sich die königliche Delegation auch an Erfahrungen über Kaffee und Bananen, mit denen das Institut aber nicht in gewünschtem Maß aufwarten konnte. Dennoch machten König und Premierminister deutlich, dass sie sehr an einer Kooperation im Bereich der Ausbildung interessiert seien. Darüber zeigte sich auch der Landrat erfreut. "Wir müssen mal sehen, wie wir dort helfen können", überlegte er bereits. Erste Kontakte zu Firmen gab es gleich nach dem Rundgang durch das Institut. Der Biopark und die dort ansässigen Unternehmen wurden nämlich ebenfalls von der kleinen Delegation besucht, zu deren Empfang auch Gaterslebens Bürgermeisterin Edith Hüttner erschienen war.