Kirchengemeinde: Kirchengemeinde: Pfarrhaus in Neudorf steht vor dem Verkauf

Neudorf/MZ. - "Das Pfarrhaus war zu groß", sagt Pfarrer Jürgen Dittrich. Der Landeskirchenrat hatte entschieden, dass der Neudorfer Pfarrer wegen der geringen Größe der Kirchengemeinde seinen Dienstsitz nicht mehr in Neudorf nehmen kann. Dittrich wohnt in Harzgerode.

Für den Gemeindekirchenrat war es bereits ein Erfolg, dass die Selbstständigkeit der 224 Seelen zählenden Kirchengemeinde erhalten bleiben konnte. Doch sie musste schweren Herzens ihr altes Pfarrhaus verkaufen. Geld für eine mögliche Renovierung und Vermietung von Wohnungen hatte sie nicht, berichtet Jürgen Dittrich. Die letzten Spargroschen steckte die Gemeinde in das Turmdach ihrer Kirche. Mit dem Verkaufserlös des Pfarrhauses will die Kirchengemeinde die Einrichtung eines Gemeindezentrums unmittelbar neben der Kirche finanzieren. Sie besitzt hier ein leer stehendes kleines Einfamilienhaus aus dem 19. Jahrhundert.

Wenn die Kirchengemeinde dafür Fördermittel aus dem Dorferneuerungsprogramm bekommt, soll das marode Haus saniert werden. Doch Jürgen Dittrich schließt auch einen Abriss mit anschließendem Neubau nicht aus. "Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen."

Neben einem Arbeitszimmer für den Pfarrer und Platz für das Archiv, das immerhin das einzige in Neudorf ist, soll ein Raum für die Gemeindearbeit geschaffen werden. Der Pfarrer berichtet stolz, dass es seit einem Jahr neben dem Kirchenchor sogar noch einen Gospelchor in Neudorf gibt. Dank der Gemeinde und vor allem des Einsatzes von Bürgermeister Harald Heidrich hat die Kirchengemeinde vorerst für ein Jahr im Obergeschoss des Gemeindehauses in der Schulstraße "Asyl" bekommen. Ein Schreibtisch sowie die alten Akten und Kirchenbücher wurden hierher mitgenommen. Die Möbel sind bei einer Spedition eingelagert. Jürgen Dittrich hofft, dass sie dort nicht allzu lange bleiben müssen.