Kindergarten-Sportfest Kindergarten-Sportfest bei Lok Aschersleben: 320 Mädchen und Jungen machen mit

Aschersleben - Aufräumen? Rennen? Wer Teenager mit solchen Stichworten kommt, wird oft müde belächelt. Doch als eine Sozialpädagogik-Schülerin der Berufsbildenden Schule auf dem Ascherslebener Lok-Platz eine Kindergartengruppe fragt, ob sie beim „Aufräumen“ anpacken wollen, kommt ein einhelliges „Ja!“.
Kein Wunder, das „Aufräumen“ bedeutet in diesem Fall, dass die eine Hälfte der Gruppe große Schaumstoffkissen auf die eine Seite der halbierten Spielfläche wirft und die andere Hälfte der Gruppe versucht, dass möglichst wenig Kissen bei ihr liegenbleiben.
„Aufräumen“ bedeutet, Schaumstoffkissen hin und her zu werfen
Wer nach einer Minute die meisten Kissen noch auf seiner Seite hat, hat verloren. Die Begeisterung der Drei- bis Sechsjährigen spricht Bände. Nebenan muss gerannt und weit gesprungen werden. Auch wenn das lange nicht meisterlich aussieht, die Kinder haben Spaß am Sport.
„Nein Lucie, du warst schon dreimal“, hindert ein Drei-Käse-Hoch ein Mädchen daran, zum vierten Mal die Sprintstrecke zu laufen. „In dem Alter wollen sie noch“, stellt Angela Ganter vom Kinderhaus des Internationalen Bundes in der Staßfurter Höhe fest.
Zum zehnten Mal hat der SV Lok Aschersleben zum größten Kindergartensportfest des Salzlandkreises eingeladen. „Wir haben 320 Kinder auf der Matte“, freut sich Jürgen Urban, Geschäftsführer des SV Lok. 13 Kindergärten aus Aschersleben und Umgebung, darunter sogar eine Kita aus dem Harz, sind gekommen.
Kinder können an zwölf Stationen ihre Kräfte messen
Zwölf Stationen haben sich Jens Brauer vom Hort des Internationalen Bundes und Jacqueline Hoffmann, Nachwuchsleiterin des Sportvereins, der in dieser Woche seinen 70. Geburtstag feiert, ausgedacht und mit vielen Helfern aufgebaut.
Neu ist das vom Fußball bekannte Spiel des „Schwänzchen haschens“, bei dem aus den Hosen hängende Leibchen stibitzt werden müssen, oder das Lauf-Memory, bei dem Karten nicht nur umgedreht und gemerkt werden müssen, sondern auch gerannt wird.
Besonders beliebt ist das Tauziehen. Dann gibt es Weitwerfen, einen Fußball- und den Beweglichkeitsparcours sowie ein Laufradrennen. Eine Mal-ecke, Torwand, Hüpfburg sowie der Blick in ein Feuerwehrfahrzeug oder ein Rettungsfahrzeug des ASB ergänzen das Angebot.
„Ziel ist, dass die Kinder Spaß am Sport und Spaß in der Gruppe haben und Ehrgeiz entwickeln“, sagt Jens Brauer. Er möchte, dass sie gern wiederkommen. Vor zehn Jahren standen sie zur Premiere mit 30 oder 40 Kindern auf dem Platz. Heute sind allein vom IB 60 Kinder dabei.
Jedes Kind bekomme eine Medaille und jeder Kindergarten einen Pokal
Nach dem Sport bekommt jedes Kind eine Medaille und jeder Kindergarten einen Pokal. Die Begeisterung ist auch beim Abschlussfoto, bei dem alle auf dem Podest mit der „1“ stehen, zu sehen. Für jedes Kind gibt es zudem frisches Obst zu essen.
„Ich finde es toll, wie sich die Kinder auspowern. Die haben heute keine Einschlafprobleme. Unsere machen gern Sport“, sagt Saskia Torz von der Kita Arche Noah. „Die Stationen waren gut besetzt, die Verpflegung super“, urteilt Angela Ganter.
Und Marcus Sperling vom E-Center, der das Fest wieder unterstützte, weiß noch von seiner Tochter, „das ist ein Mordsgaudi“.
Für die Kinder komme er auch im Urlaub gern, sagt Ortswehrleiter René Knoblauch. Vereinschef Volkmar Teuke ist „rundherum zufrieden“. Besser könne man es nicht machen, lobt er seine Mitstreiter, die die Organisation übernahmen, und Helfer. Er dankt auch den Sponsoren. „Ohne sie geht es nicht.“
Die acht Kinder aus Danstedt, die erstmals dabei waren, wollen mit noch mehr Freunden wiederkommen. „Sie sind hellauf begeistert“, berichten Iris Fiedler und Christoph Meisner. „Im Harz gibt es so etwas nicht.“ (mz)


