1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Jugendherberge Thale: Jugendherberge Thale: Neues Standbein für «Waldkater»

Jugendherberge Thale Jugendherberge Thale: Neues Standbein für «Waldkater»

Von Stephan Neef 26.02.2003, 16:51

Thale/MZ. - "Wir sind ganz stolz, dass wir in diese Kategorie eingestuft wurden", gestehen Kerstin und Ronald Krause, die seit 1985 den Herbergsbetrieb im einstigen "Großen Waldkater" leiten. Um auch für den anspruchsvolleren Familien-Tourismus mit seinen individuellen Bedürfnissen attraktiv zu sein, waren gewisse Hürden zu nehmen.

Ein Teil des 200-Betten-Hauses musste konsequent umstrukturiert und speziell ausgerüstet werden. Es entstand ein räumlich eigenständiger "Familien-Trakt" mit 20 Räumen. Dazu gehören vier Appartments, die über getrennte Kinder- und Elternzimmer verfügen und ein für alle kleinen Gäste eingerichtetes "Spielzimmer". Trotz Nasszelle, Ehebett oder Babyphon - Hotelniveau könne und wolle die Herberge nicht bieten, stellt Kerstin Krause klar. Und so hätten auch die familiengerechten Zimmer weder Kabel-TV noch Teppichböden. Dafür kämen die Familien aber in den Genuss eines auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Freizeitprogramms.

Die Kataloge des DJH-Dachverbandes garantieren eine bundesweite Werbung und bescheren Krauses "ein sehr gemischtes Publikum", das aus allen Teilen Deutschlands käme, wie die Herbergsmutter berichtet.

Sie verschweigt nicht, dass die Herberge ein zweites Standbein brauchte. Neben der Flut-Katastrophe hätte vor allem der "Schulfahrten-Erlass" der Landesregierung 2002 eine "Welle von Stornierungen" ausgelöst. "Das sind wir nicht gewöhnt", räumt Kerstin Krause ein. Zwar sei mit 32 400 Übernachtungen wieder ein herausragendes Gesamtergebnis erzielt worden, trotzdem waren es fast 2 000 Übernachtungen weniger als im Vorjahr. Ihr Team habe sich auf die neue Situation eingestellt, die Abnahme traditioneller Klassenfahrten als neue Herausforderung angenommen. Mit der zügigen Umstrukturierung sei der richtige Schritt getan worden. Zudem helfe ihnen der Harz, weiß die Herbergschefin.

Und erwähnt noch die "Kurzprogramme", die ihr Haus vor allem den Kindergärten und Grundschulen der Region anbiete, die unterhalb des Hexentanzplatzes zum Beispiel "eine Nacht beim Nachbarn" verleben können.