Ideen gegen tägliche Blechlawine Ideen gegen tägliche Blechlawine: Breite Straße nur für Fußgänger?

Aschersleben - Soll die Breite Straße in Aschersleben zur Fußgängerzone werden? Wie kann dem zunehmenden Leerstand von Ladengeschäften entgegengewirkt werden? Reichen auch in den kommenden Jahren die Parkplätze? Es stellen sich viele Fragen zur Zukunft der Ascherslebener Innenstadt. Zumindest regt dieses Thema zur Diskussion an. Nicht nur unter den Bürgern, sondern auch im Rathaus und bei den Mitgliedern der Ascherslebener Kaufmannsgilde.
Und so kündigt Gilde-Chef Martin Lampadius schon mal eine öffentliche Veranstaltung zu diesem Thema an. Dabei hofft Lampadius, dass sich vor allem die in der Innenstadt ansässigen Händler und Gewerbetreibenden angesprochen fühlen. Unter anderem würde Stadtplaner Jens-Peter Finke an diesem Abend erste Ideen vorstellen, so Lampadius.
„Wir dürfen nicht den Anschluss an benachbarte Städte verlieren“
Der spricht davon, dass das Zentrum der Stadt zukünftig in Sachen Einkaufserlebnis weiter aufgewertet und attraktiver werden müsse. „Wir dürfen nicht den Anschluss an benachbarte Städte verlieren.“ Immerhin sei seit der letzten größeren Aktion der Kaufmannsgilde vor drei Jahren kaum etwas in dieser Sache passiert. Damals wurden zahlreiche Bänke, Fahrradständer und ein Drei-D-Modell von Aschersleben aufgestellt.
Zwischenzeitlich waren allerdings Werbeaktionen, in deren Rahmen bunte T-Shirts und auch Regenschirme über der Fußgängerzone aufgehängt wurden, beim Publikum sehr gut angekommen.
Jetzt soll ein Konzept her
Jetzt soll in Sachen Innenstadt möglichst ein neues Konzept her. Dabei dürfte die Verkehrsführung eine ganz wichtige Rolle spielen. Auch wenn Oberbürgermeister Andreas Michelmann ein neues Verkehrskonzept lediglich als „wünschenswertes Abfallprodukt“ der gegenwärtigen Diskussionen ansieht.
In den Überlegungen spielt derzeit die Breite Straße tatsächlich eine dominierende Rolle. Obwohl die Straße seit Jahren verkehrsberuhigte Zone ist, sind die meisten Fahrzeuge hier schneller als die erlaubte Schrittgeschwindigkeit unterwegs. Autos erzwingen sich nicht selten den Vorrang vor den Fußgängern, und zu mancher Tageszeit wälzt sich eine lange Blechlawine über das Pflaster.
Zwei Varianten werden diskutiert
Um Entlastung zu schaffen, werden gegenwärtig zwei Varianten diskutiert. Eine sieht vor, die komplette Straße bis zur Einmündung aus Richtung Badstuben zur Fußgängerzone zu erklären. Das habe allerdings den Haken, dass sich der Verkehr wahrscheinlich ins Wohngebiet der Altstadt verlagert, wendet Gilde-Chef Martin Lampadius ein.
Eine zweite Variante könnte eine verkürzte Fußgängerzone bis zur Einmündung Engelgasse sein. Der Clou: Es gibt die Idee, gleichzeitig die Wilhelmstraße zur Sackgasse zu erklären. „Damit wäre es für viele Fahrzeugführer weniger attraktiv, eine Abkürzung durch die Innenstadt zu nehmen“, ist sich Lampadius sicher.
Auf einem anderen Blatt steht die Frage, ob die vorhandenen Parkflächen auch in Zukunft ausreichen werden. Zumindest sieht Lampadius ein Problem auf die Innenstadt zukommen, falls der Parkplatz Vorderbreite/Hinterbreite für längere Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Der Parkplatz, den OB Michelmann als einen der letzten Schandflecke der Innenstadt bezeichnet, könnte in näherer Zukunft nämlich zur Baustelle werden. Unter anderem gibt es im Rahmen einer Umgestaltung des Platzes ernsthafte Pläne für den Bau eines Parkhaus als Tiefgarage.
„Jetzt muss das Leerstandsmanagement auf ein höheres Niveau gehoben werden“
Etwas dürftiger ist gegenwärtig die Ideenlage um den zunehmenden Leerstand von Geschäften in der Innenstadt. Zumindest stellt sich das Problem als weitaus hartnäckiger dar, als vor einigen Jahren angenommen. Die damals auf Betreiben der Kaufmannsgilde eingerichtete Stelle eines City-Managers konnte nichts daran ändern, dass weitere Geschäfte dicht machten. „Jetzt muss das Leerstandsmanagement auf ein höheres Niveau gehoben werden“, erklärt Lampadius.
Wie? Das erklärt er nicht. Auch da setzt Lampadius auf den angekurbelten Ideenaustausch. Und der geht am Dienstag, dem 25. August, mit einer öffentlichen Veranstaltung im Grauen Hof in die nächste Runde. Beginn ist um 18.30 Uhr. (mz)