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Hochwasser in Groß Rosenburg Hochwasser in Groß Rosenburg: Feuerwehren aus Aschersleben und dem Seeland unterstützen

Von Kerstin Beier 06.06.2013, 17:52
Die Hoymer Kameraden sitzen auf.
Die Hoymer Kameraden sitzen auf. Frank Gehrmann Lizenz

Aschersleben/MZ - Schnell noch einen Kaffee aus dem Automaten, dann geht es auch schon los. Im Aschersleber Feuerwehr-Depot an der Magdeburger Straße herrscht Aufbruchstimmung. Neben sieben Männern und Frauen der Aschersleber Wehr haben sich auch Kameraden aus dem Seeland - aus Hoym, Nachterstedt und Frose - eingefunden, um in den Hochwassergebieten zu helfen. Einsatzort wird Groß Rosenburg sein. Viel mehr wissen die Helfer noch nicht. Etwas anderes wissen sie dafür genau: „Es ist ein gutes Gefühl, gebraucht zu werden“, sagt Uwe Hoffmann.

Für den Stadtwehrleiter der Stadt Seeland ist der bevorstehende nicht der erste Hochwasser-Einsatz. Die Situation erinnert ihn an das Hochwasser von 2002, wo er und etliche Kollegen im Lödderitzer Forst im Einsatz waren. Deshalb ist ihm und seinen Kollegen klar, was unbedingt ins „Marschgepäck“ gehört: Sonnenschutz und Mückenspray. Ein bisschen was zu essen ist zwar auch in den Rucksäcken, „aber die Versorgung klappt normalerweise immer“, sagt Hoffmann und erinnert sich vor allem an viele Privatleute, die halfen, wo sie konnten: mit Muskelkraft, aufmunternden Worten oder auch Verpflegung für die Einsatzkräfte.

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Während seine Mitstreiter am Einsatzort bleiben werden, führt Hoffmann den Konvoi an und fährt dann zurück, um von Hoym aus die Hilfe zu organisieren. „Wenn noch weitere Technik wie zum Beispiel unsere Sandabfüllanlage oder die Schmutzwasserpumpe gebraucht wird, dann können wir die noch nachschicken“, sagt er. Fürs Erste haben die Seeländer ihren ABC-Laster abgerüstet, um ihn als Transportfahrzeug zu nutzen.

Jens Märkert hat gerade mit seinem Chef gesprochen und das Okay für eine weitere Freistellung eingeholt. Der Feuerwehrmann arbeitet als Altenpfleger. „Die Bewohner haben mich schon gefragt, ob ich helfen muss“, sagt der junge Mann. Auch andere Feuerwehrleute sind froh, dass ihre Arbeitgeber Verständnis aufbringen für die freiwillige Arbeit ihrer Mitarbeiter. Sebastian Zahnow aus Frose zum Beispiel: Auch er ist Altenpfleger in Hecklingen. Auch er hat keine Schwierigkeiten, für den Einsatz freigestellt zu werden.

„Das kann man gar nicht hoch genug anrechnen“, sagt Zahnow, und der Froser Ortswehrleiter Michael Semlitschka nickt. Er arbeitet beim Landkreis in Schönebeck - in unmittelbarer Nähe der Elbe und hat mit eigenen Augen gesehen, wie prekär die Lage ist. „Aber anders als bei einem Brandeinsatz wissen wir, worauf wir uns einstellen müssen“, sagt Uwe Hoffmann.

Stunden später werden im Seeland 5 000 Sandsäcke verladen und in den Lödderitzer Forst, wo Saale und Elbe zusammenfließen, transportiert. Die Kameraden aus dem Seeland und aus Aschersleben sind dort dabei, an der Seite von Bundeswehrsoldaten den Deich zu verstärken. Sie arbeiten auf einer Länge von sieben bis acht Kilometern, um das Schlimmste zu verhindern, wenn die Flutwelle eintrifft. Rund 320 000 Sandsäcke sollen es sein, die am Ende auf dieser Strecke verbaut sind.

Unter den Hochwasser-Aktivisten ist auch der Aschersleber Ortswehrleiter Christoph Voigt. Er ist seit Dienstagabend in Groß Rosenburg in der technischen Einsatzleitung. Sein Bett wird er in den nächsten Tagen im Gerätehaus von Groß Rosenburg aufschlagen.

Uwe Hoffmann führt den Konvoi an.
Uwe Hoffmann führt den Konvoi an.
Frank Gehrmann Lizenz
Die Feuerwehr ist startklar.
Die Feuerwehr ist startklar.
Frank Gehrmann Lizenz