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Historisches Handwerkertreiben Historisches Handwerkertreiben: Einige Meister erstmals dabei

Von Hajo Mann 23.05.2004, 17:45

Aschersleben/MZ. - Zu ihnen gehören Steinmetzmeister Werner Kleffel und sein Sohn Michael aus Roßla. Der Junior ist Steinmetz- und Steinbildhauermeister. Er war gerade dabei, sich selbst zu modellieren. Ein Bild und ein Spiegel dienten ihm dabei als Vorlage. "Das eigene Konterfei zu modellieren dauert doppelt so lange, als wenn einer Modell sitzt", erklärte der Meister. "Uns hat es hier ganz prima gefallen. Wir kommen im nächsten Jahr wieder", ist sich Werner Kleffel sicher.

Zum ersten Mal war auch der Hoymer Hufschmied Wolfgang Bendik mit dabei. Er schürte in seiner Feldschmiede das Feuer und zeigte den Besuchern, wie Pferde neu "besohlt" werden. Dafür hatte Peter Oertel aus Badeborn sein Reitpony mitgebracht, auf dem die Besucher danach auch reiten durften.

Ganz alleine mauerte der kleine Chris-Thomas Schrader das Fachwerkminihaus mit Lehmsteinen aus. "Die Steine hier habe ich auch schon gemacht", weist er nicht ganz ohne Stolz auf sein Mauerwerk hin. Das Fachwerk hatten Mitglieder des Vereins gemeinsam mit Schülern der Burgschule gebaut. "Einigen Schülern hat das so gut gefallen, dass sie gleich Mitglied unseres Vereins geworden sind", freute sich Vereinschef Manfred Baier. Das Projekt war teilweise vom Kultusministerium des Landes gefördert worden.

Vorführungen gab es auch beim Korbmacher, im Zimmermannshandwerk und im Lehmbau. Eines der ältesten Gewerke, das Polstern, stellte Polstermeister Wilfried Otto Leue vor. Er hatte gerade einen Rohrstuhl aus Großmutters Zeiten in Arbeit. Christoph Böcker war dabei, auf der historischen Drechselbank Kochlöffel herzustellen. Töpferin Helga Haring-Knolle bot aus eigener Werkstatt Tonarbeiten in vielen Formen und Figuren feil. Neuestes Prachtstück war ein zweifarbiger glasierter Übertopf. "Der ist zweimal gebrannt und garantiert wasserdicht", schmunzelte die Designerin. Sie ist immer dabei, wenn zum historischen Handwerkertreiben gerufen wird.

"Es ist noch Suppe da", pries Jürgen Gniechwitz, die von seiner Frau Gabriele gekochte Suppe an. Er hatte aber auch Deftiges mit Brot im Lehmofen gebacken als Gaumenfreude im Angebot.