1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Heimat- und Schützenfest: Heimat- und Schützenfest: Haarscharfe Entscheidung beim Buspulling

Heimat- und Schützenfest Heimat- und Schützenfest: Haarscharfe Entscheidung beim Buspulling

Von susanne thon 07.07.2013, 17:30
Wer schlägt die Feuerwehr im Buspulling? Niemand. Acht Mannschaften stellten sich dem Herausforderer.
Wer schlägt die Feuerwehr im Buspulling? Niemand. Acht Mannschaften stellten sich dem Herausforderer. Susanne Thon Lizenz

mehringen/MZ - „Wir gehören zwar nicht zum Favoritenkreis, aber wir strengen uns an“, schmunzelt Dirk Winkler von der Schützengesellschaft Mehringen 1903. Mit einem Bus wollen es er und die anderen Schützenbrüder aufnehmen - und den siegessicheren Kameraden der freiwilligen Feuerwehr ein Schnippchen schlagen. Denn beim ersten Buspulling in Mehringen - einem der Höhepunkte zum heimatlichen Schützenfestes - geht es nur um eins: „Wer schlägt die Feuerwehr?“

Die Schützen wollen es „aus dem Kalten heraus versuchen“. Training, wer braucht das schon? Auch der Herausforderer nicht. „Wir haben nur einen Lauf gemacht, um zu gucken, ob das hier auch funktioniert“, erklärt Martin Bork. Er und seine Jungs sind schon alte Hasen im Buspulling, waren in Aschersleben dabei und wollen auch am 6. Oktober in Niedersachsen in voller Montur und mit Atemgerät einen Bus ziehen. Für den guten Zweck. Dieter Asche aus Wolfenbüttel organisiert das Rennen. Die Gewinne sollen einem körperlich und geistig behinderten Jungen zugute kommen, der sich nichts mehr als eine Delfin-Therapie wünscht. Asche war auch Impulsgeber für den Wettbewerb in Mehringen, der inzwischen auf Hochtouren läuft. Völlig außer Atem kommen die Männer um Michael Driever ins Ziel. Sie sind mit dem Bus, den sie nun ziehen, angereist. Denn Driever gehört zum Schützenverein „St. Georg“ aus Mehringen-Emsbüren. Das Buspulling „ist eine witzige Sache“, schnauft er. Aber zurück werde wieder gefahren und nicht gezogen: „Das geht bergauf. Und wir können nur bergab.“

Spannend macht es dann Ulrich Fügner vom Kultur- und Heimatverein Mehringen: „Es war wahnsinnig knapp.“ Und, so viel steht fest: Schlagen konnte die Feuerwehr niemand, denn es geht Feuerwehr gegen Feuerwehr. Mehringen gegen Drohndorf. Beide Mannschaften haben alles gegeben; und sieben Teams, Schützen, Fußballer und die „ehemaligen Pioniere der Pionierorganisation Ernst Thälmann“ - sie sind mit Fähnchen und Pioniertuch an den Start gegangen - hinter sich gelassen. „Es ging um Sekunden, Zehntel, Hundertstel, ja, Tausendstel.“ Fügner hat das Wort „Mehringen“ noch gar nicht zu Ende ausgesprochen, da brechen Jubelstürme los. Mit 26,636 Sekunden platzierten sich Oliver Mende, Stephan Schewe, Nino Kersten, Marcus Aschenbrenner und Michael Biedermann - angetrieben von Martin Bork - nämlich vor den Kameraden aus dem Nachbarort, die mit 26,97 Sekunden den ersten Platz nur haarscharf verpassten. Die Sieger feiern sich mit Bierduschen. Und auch Fügner, der als Vorsitzender des Kultur- und Heimatvereins neben der Schützengesellschaft zu den Festorganisatoren gehört, kann seine Begeisterung nicht hinter dem Berg halten: „Das war ’ne geile Show“, grinst er, „das müssen wir beibehalten.“ Durch und durch zufrieden fällt sein Fazit nach drei tollen Tagen aus: Nicht zuletzt, weil sich alle eingebracht haben, „das hält die Gemeinschaft zusammen“.