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Harzer Grauwacke Rieder Harzer Grauwacke Rieder: Hochsaison für kleine Steine

Von Detlef Anders 31.10.2003, 16:27

Rieder/MZ. - 1976 hatte der heute 57-Jährige als Bauleiter angefangen, das Kieswerk in Ditfurt aufzubauen. Das Kieswerk und der Steinbruch in Rieder waren damals Zulieferer für die Wohnungsbaukombinate des Bezirkes Halle. Vor allem das Plattenwerk in Aschersleben wurde damals beliefert. Heute profitiert der Steinbruch vor allem vom Bau der B 6 n. "Die Deckschicht kommt komplett aus Rieder, weil man sich für Grauwacke entschieden hat", freut sich Wolfgang Kühne.

Er weist auf Berge mit Schotter und Edelsplitt, die mehrfach in den einzelnen Kegelbrechern in der riesigen Anlage auf die gewünschte Größe gebrochen werden. Die Grauwacke wird zu Brechsand, ab zwei Millimeter großer Splitt und bis zu 80 Millimeter großem Schotter werden in Rieder verarbeitet. Im Durchschnitt werden hier täglich 4 000 Tonnen Splitt produziert. Das entspricht 160 mit je 24 Tonnen beladenen Lkw. "Wir hoffen, aufgrund der hohen Qualitätsanforderungen auch noch lange produzieren zu können." Die Grauwacke erfülle aufgrund der rauen Oberfläche die höchsten Ansprüche der Straßenbauer.

Zu DDR-Zeiten produzierten hier 60 Arbeiter in drei Schichten rund 320 000 Tonnen jährlich. "Heute könnten wir, wenn der Absatz da wäre, mit 24 Leuten locker eine Million Tonnen produzieren." Die Eigentümer der Firma, ein norddeutsches Straßenbauunternehmen, hatte den Baustoffhersteller nach der Wende gekauft und in moderne Technik investiert. Der Steinbruch wurde wesentlich vergrößert. Gegenwärtig wird auf vier jeweils 15 bis 18 Meter hohen Sohlen abgebaut. Für jeden Hektar Wald, der eingeschlagen wird, forstet das Unternehmen zwei bis drei Hektar wieder auf. Jetzt sollen wieder sechs Hektar Wald für die nächste Erweiterung weichen. "Bis 2035 reichen die Reserven", erklärt Wolfgang Kühne. Danach wird der Steinbruch renaturiert.