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Hagensches Freihaus Hagensches Freihaus: Aus Stadtschloss wird ein Vier-Sterne-Hotel

Von Gerd Alpermann 09.07.2002, 14:40

Quedlinburg/MZ. - Die Vorarbeiten sind so weit gediehen, dass am 3. August der erste Spatenstich für einen Neubau an der Bockstraße erfolgen kann, zu dem der Bauherr auch Magdeburger Minister eingeladen hat. Die denkmalpflegerischen und archäologischen Untersuchungen sollen bis dahin abgeschlossen sein.

"Das Hagensche Freihaus ist immer mein Lieblingsobjekt in Quedlinburg gewesen", sagt Helmut Hohe zum Entschluss, den Gebäudekomplex zum Hotel umzugestalten. Nachdem die Einbeziehung in das Betreute Wohnen, wie im gegenüber liegenden früheren Hospital St. Annen, nicht möglich gewesen sei, habe er mit seiner Familie auf einen Hotelumbau gesetzt, den auch die Stadtväter befürworten würden. Rund fünf Millionen Euro werden die Sanierung und der Umbau des Areals kosten. Im zweiten Quartal 2003 soll das geschafft sein.

Behindertengerechtes Hotel heißt erst einmal, allen Gästen optimale Bedingungen zu bieten, erklärt der Bauherr, dessen Familie das Haus später auch betreiben wird. Das Haus werde aber zugleich so ausgerichtet, dass Behinderte, zum Beispiel Querschnittsgelähmte oder Blinde sowie deren Angehörige, sich wohlfühlen können und vor keiner Barriere stehen. Helmut Hohe sieht in diesem Angebot eine Lücke, die in Quedlinburg und Umgebung bisher keiner ausfüllt. Vor allem streben die Betreiber an, die durchschnittliche Verweildauer der eigenen Gäste in Quedlinburg auf eine Woche zu erhöhen. Angebote dafür, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Kurzentrum in Bad Suderode, seien bereits abgesprochen worden. Rund 70 Betten wird das zukünftige Hotel besitzen.

Zugleich soll das Hagensche Freihaus aber auch ein Haus für die Quedlinburger sein. Alle Angebote werden öffentlich zugänglich sein, betont Helmut Hohe. Dazu gehören ein Restaurant mit mediterraner und Diät-Küche, ein Café, ein Wellnessbereich mit Schwimmbad (etwa fünf mal sechs Meter), Sauna, Schönheitsfarm und Physiotherapie. Das Restaurant soll etwa 120 Gästen Platz bieten. Die repräsentativen Räume im Haupthaus können für Veranstaltungen genutzt werden. Bis zu 250 Personen fassen die drei Säle, wodurch ein gewisser Ausgleich für den geschlossenen Kaiserhof geschaffen wird, erläutert der Bauherr. Hotelkaufmann Florian Stühmer und Physiotherapeuth Jan Ziesing, die zu seiner Familie gehören, werden die Bereiche später führen. Etwa 20 neue Arbeitsplätze entstehen.

Während sich im Haupthaus Empfang, Restaurant und Veranstaltungssäle befinden werden, wird im Neubau an der Bockstraße der Wellnessbereich mit Schwimmbad seinen Platz haben. Die Zimmer verteilen sich auf alle drei zu dem Gebäudekomplex gehörenden Häuser, am Klink hat zudem die Küche ihren Platz. Parkplätze wird es auf dem Areal des Hotels sowie auf Flächen in unmittelbarer Nähe genügend geben. Helmut Hohe hebt noch hervor, dass hauptsächlich Quedlinburger Firmen bei der Gestaltung des Hotels zum Zuge kommen sollen. Die historische Bausubstanz verlange Fachleute, ob Steinmetze, Zimmerer oder Glaser, die es vor Ort auch gebe.