Gospel und Rock zu sommerlichen Temperaturen

Aschersleben/MZ. - Den Einstieg machte dieses Mal die Tanzgruppe "G-Secrets", die, trotz der Wärme, dem Publikum noch weiter einheizte. Dafür ernteten die acht Tänzerinnen auch kräftig Applaus. Der Einzug des Chores in die Aula war innovativ gestaltet - die Mitglieder nahmen mit einem Lied auf den Lippen ihre Plätze ein. Begleitet wurden sie dabei vom ehemaligen Stephaneer Robert Sack am Klavier. Der Virtuose macht zwar derzeit sein freiwilliges Jahr im kulturellen Bereich, stand dem Chor aber trotzdem wieder zur Verfügung.

"Wir freuen uns, dass Sie alle gekommen sind", betonte die Gymnasiastin Antonia Dilg, die an diesem Abend durch das Programm führte. Man habe extra für angenehmes Wetter gesorgt und sorgfältig einen Termin ausgesucht, an dem die Gäste kein Spiel der WM verpassen müssten.

So farbenfroh und abwechslungsreich wie die Fußballweltmeisterschaft gestaltete sich auch das Sommerkonzert. Einige Lieder aus dem Gospelworkshop des Chores waren zu hören, darunter "Refiners Fire" und "Never let me go". "Hevenu shalom alechem" tönte es durch die ehrwürdigen Hallen des Stephaneums - "Wir wollen Frieden für alle" besagt dieses hebräische Lied. Angesichts der Situation im Nahen Osten kommt es fast einem Bekenntnis gleich.

Peter Lehe interpretierte "1000 words" vom Komponisten Takahito Educhi - sehr zarte Weisen, die dennoch eine enorme Kraft ausstrahlten. Auch Willi Pischnoth beeindruckte am Klavier mit seiner exzellenten Ausführung des "Maple Leaf Rag" von Scott Joplin. Wahres Gänsehautfeeling kam auf, als Dorothee Suchomel, Isabel Symanowski und Theresa Leimbach "Black Orpheus" sangen, während die kleine Anne Junghanns mit ihrem "Spinnenlied" sich über die achtbeinigen Krabbeltiere in der Badewanne pikierte. Die humoristische Lösung des Spinnenproblems: einfach in Zukunft auf das Baden verzichten.

Felix Wohlrab sang trotz seines jungen Alters sehr ausdrucksstark Eric Claptons "Wonderful Tonight". Begleitet wurde er dabei von Markus Hähnel an der Gitarre und drei Cellospielerinnen. Zum Abschluss wurde es dann sehr bayrisch in der Aula. Mit einem Schuhplattler verabschiedete sich der Chor nach einem knapp zweistündigen, sehr abwechslungsreichen Programm und bot mit dieser Volksweise einen witzigen Abschluss.

"Die Generalprobe lief nicht so gut, dafür klappte dann bei der Aufführung zum Glück alles", so Grit Geschke. Die Leiterin des Chores erklärte, dass ein Großteil des Programms vom Gospelworkshop, den der Chor vor einiger Zeit durchgeführt hatte, geprägt worden war. "Wir arbeiten auf das Sommerkonzert hin, es ist einer der Höhepunktes des Schuljahres am Stephaneum", so die 38-jährige Deutsch- und Musiklehrerin, die seit drei Jahren den Chor leitet. Als Nächstes werde man sich, trotz der fünf Monate, die noch an Zeit bleiben, an die Vorbereitungen für das Weihnachtskonzert machen.