Geschichte Geschichte: Stephanikirche
Halle (Saale)/MZ. - Im Auftrage des Papstes und Karl des Großen schuf der erste Bischof in der Vorharzregion, der Bischof von Halberstadt, Hildegrim von Châlons-sur-Marne, zu Beginn des 9. Jahrhunderts ca. 35 Archdiakonatskirchen (Gemeindekirchen) im Schwabengau, zu denen auch eine in Aschersleben gehört.
Diese Kirchen wurden dem ersten Märtyrer des Christentums, dem heiligen Stephanus, geweiht. Dargestellt wird er mit den Attributen Steine und Palme. Der Magistrat der Stadt Aschersleben hatte das Patronatsrecht an der Kirche, weil es zur Erbauungszeit keine Askanierburg mehr gab und somit auch keine adligen Patronatsherren.
Die Stephanikirche ist somit seit jeher eine Bürgerkirche. Dadurch erklärt sich auch, dass viele Ausstattungsstücke von Bürgermeistern beziehungsweise reichen Bürgern der Stadt gestiftet wurden. Aschersleben war eine reiche Stadt, von alters her gab's Handel und Wandel, denn eine große Handelsstraße führte dicht an der Stadt vorbei, die für zwei Jahre der Hanse angehörte. Der Reichtum zeigt sich in der Ausstattung der Kirche, es war eine Prestigefrage, denn Aschersleben war zu dieser Zeit noch eine kleine Stadt. Zum anderen diente z. B. das Langhaus den Bürgern von Aschersleben zu vielfältigen Zwecken. Um 827 entstand zunächst eine kleine Holzkirche in der Nähe Darre / Zippelmarkt. Erst 200 Jahre später wurde an dem Ort der heutigen Stephanikirche gebaut.