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Eiskonditor Gelato Festival in Berlin: Guido Pellegrini vertritt Aschersleben bei Speiseeis-Meisterschaft in Berlin

Von Kerstin Beier 29.05.2018, 11:53
Jessica Mingram mit ihrem Chef Guido Pellegrini
Jessica Mingram mit ihrem Chef Guido Pellegrini Frank Gehrmann

Aschersleben - Guido Pellegrini schwankt zwischen Freude und Nervosität, wenn er an den 1. und 2. Juni denkt. Denn da wird der Ascherslebener beim Gelato Festival in Berlin um Meister-Lorbeeren kämpfen. Eingeladen wurden die deutschlandweit 16 besten Eismacher, zu denen der 48-Jährige nach Meinung der Veranstalter offenbar zählt.

Guido Pellegrini bietet in Aschersleben 24 Eis-Sorten an

Dass die Ascherslebener sein Eis jedenfalls lieben, ist offensichtlich. An warmen Tagen bilden sich Schlangen vor seinem kleinen Eiscafé in der Fußgängerzone, wo die Wahl aus 24 Sorten schwer fällt.

In Berlin gilt an beiden Tagen: Innerhalb von jeweils vier Stunden sollen die Kontrahenten 40 Liter ihrer besten Kreation vor den Augen des Publikums und der Fachjury herstellen und anschließend verkosten lassen.

Welches Eis er herstellen wird, ist noch geheim. „Ich lasse mir was ganz Besonderes einfallen“, sagt er lediglich. Die speziellen Zutaten, die er dafür benötigt, nimmt er selbst mit nach Berlin. Eismaschinen und Rohstoffe wie Milch, Sahne, Zucker und Dextrose werden gestellt.

Sandra Figur und Jessica Mingram begleiten Pellegrini nach Berlin

Zwei seiner Mitarbeiterinnen, Sandra Figur und Jessica Mingram, begleiten ihn, gehen zur Hand und verteilen die kalte Köstlichkeit schließlich. Der Geschmack des Publikums ist ein wichtiger Faktor, denn die Besucher entscheiden neben einer Jury mit, welche Sorte Gaumen und Zunge am schönsten verwöhnt.

Dass er am Ende des Wettbewerbs als Sieger zur Weltmeisterschaft fahren wird, damit rechnet Pellegrini nicht. Einen Platz im Mittelfeld strebt er aber an.

Sein Handwerk hat der Eiskonditor von seinem Onkel gelernt, und auch sein Großvater stand bereits in Diensten der kalten Gaumenfreuden. Denn der wurde in Forno di Zoldo geboren. Das Tal in den Dolomiten ist berühmt für seine Eismacherkunst. 1947 landete Großvater Pellegrini in Aschersleben und eröffnete hier eine Eisdiele.

Noch vor dem Mauerbau siedelte die Familie in den Westen über. Nach der Wende erhielten die Pellegrinis ihr Haus zurück, nahmen den Faden wieder auf und eröffneten 1995 ihr Café. 2003 übernahm Guido, der von Beruf eigentlich Fleischer, Koch und Kellner ist.

„Eiscafé ist genau mein Ding“, sagt er. Wenn es gut ist, erkenne man das an der Qualität des Vanille-Eises. Die helle Köstlichkeit ist ohnehin sein Favorit. Und der vieler Gäste auch. (mz)