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Ab wann der alte "Lappen" weg muss Führerschein-Umtausch: Ab wann der alte DDR-"Lappen" weg muss Infos zu Kosten und wo man ihn umtauschen kann

Von Sandra Simonsen und Felix Filke 22.05.2019, 10:27
Die bunte Führerscheinwelt soll in ein paar Jahren verschwunden sein - dann kommt der einheitliche EU-Führerschein.
Die bunte Führerscheinwelt soll in ein paar Jahren verschwunden sein - dann kommt der einheitliche EU-Führerschein. Frank Gehrmann

Bernburg - Wer nostalgisch an seinem alten „Lappen“ hängt, vielleicht sogar noch einen Führerschein aus der DDR hat, der muss sich nun bald trennen: Die EU hat beschlossen, dass es bis 2033 vorbei sein soll mit der bunten Welt der unterschiedlichen Führerscheine.

Dann sollen nämlich alle EU-Bürger einheitliche, fälschungssichere Kartenführerscheine bekommen. Im Salzlandkreis betrifft das 119.978 Führerscheine in Papierform und 79.101 EU-Kartenführerscheine.

Führerschein-Umtausch: Ab wann verfällt die Fahrerlaubnis?

Unter den knapp 200.000 Führerscheinen sind auch zahlreiche Dokumente, die zwar im Salzlandkreis ausgestellt wurden, deren Inhaber aber längst verzogen oder gestorben sind. Es gebe keine Pflicht, der Führerscheinbehörde Umzug oder Tod zu melden, erklärt Kreissprecherin Marianne Bothe.

Für den Umtausch der Führerscheine gibt es bis 2033 gestaffelt unterschiedliche Fristen (siehe Grafik). Wer mit dem Umtausch an der Reihe ist, muss bei der Führerscheinbehörde seines aktuellen Wohnsitzes seinen „Lappen“ eintauschen.

„Hierfür ist in der Regel der Führerschein, ein Passbild und der Personalausweis erforderlich“, teilt Bothe mit.

Die Kosten der Führerschein-Umtausch-Aktion

Außerdem werden 24 Euro Gebühr fällig. Wer nach Ablauf der Frist mit seinem alten Führerschein erwischt wird, muss mit zehn Euro Verwarnungsgeld rechnen.

Der Kreis rät allerdings dazu, seinen Führerschein nicht vor Ablauf der Frist umzutauschen. Zum einen rechnen die Straßenverkehrsämter ohnehin mit einem erheblichen Mehraufwand durch die vielen Menschen, die ihre Führerscheine tauschen müssen.

Zum anderen seien die neuen Führerscheine aber auch auf 15 Jahre befristet - wer also früher umtauscht, braucht dann auch wieder früher einen neuen.

Bärbel Fischer hat gleich nach der Wende ihren Führerschein gemacht, besitzt also das rote Papier-Dokument.

Ab wann verfallen DDR-Führerscheine?

„Ich habe schon von dem Umtausch gehört, aber es ist ja noch ein paar Jahre Zeit“, sagt die Bernburgerin. Wobei sie eine der ersten ist, die ihren Führerschein umtauschen muss. Weil sie 1955 geboren und ihre Fahrerlaubnis vor dem Stichtag 1. Januar 1999 ausgestellt wurde, muss die 63-Jährige ihren Führerschein bis zum 19. Januar 2022 umtauschen. Die Gebühren in Höhe von 24 Euro überraschen sie nicht: „Heutzutage ist ja nichts kostenlos.“

Das sieht Amelie Schmidt anders: „Die Kosten finde ich viel zu hoch“, sagt die 29-Jährige, die ihren Führerschein in Kreditkarten-Form seit 2007 hat. „Wenn man den Leuten sowas schon aufdrückt, muss das auch bezahlt werden.“

Warum verfallen die alten Führerscheine?

Generell hält sie es aber für eine gute Idee, die Führerscheine EU-weit zu vereinheitlichen. „Wenn man dann im Ausland kontrolliert wird, treten bestimmt weniger Probleme auf.“ Eine lange Lebensdauer bescheinigt die Bernburgerin den neuen Dokumenten aber nicht: „In Zukunft wird das eh alles digitalisiert, dann braucht man nichts mehr mit sich herum tragen.“

Wer seinen alten „Lappen“ übrigens so sehr ins Herz geschlossen hat, dass er ihn keinesfalls hergeben möchte, kann ihn nach dem Umtausch auch wieder mit nach Hause nehmen - allerdings entwertet und damit als Ausweisdokument ungültig. (mz)