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Feuerwehr Freiwillige Feuerwehr Aschersleben: Eric Eilhardt kümmert sich um die Facebook-Seite

Von Detlef Anders 28.03.2019, 15:58
Eric Eilhardt kümmert sich um den Facebook-Auftritt der Feuerwehr.
Eric Eilhardt kümmert sich um den Facebook-Auftritt der Feuerwehr. Gehrmann

Aschersleben - „Danke, dass ihr wieder einmal Schlimmeres verhindern konntet.“ Wenn Ascherslebener Bürger einen Facebook-Beitrag der Freiwilligen Feuerwehr so kommentieren, dann sind die Kameraden schon stolz, dass ihre Arbeit wahrgenommen wird. Seit einem Jahr gibt es die Facebook-Seite, die im ersten Jahr mit 410 Beiträgen 1,9 Millionen Menschen erreichte.

Wenn die Kameraden nach Einsätzen ins Bett gehen, schreibt Eric Eilhardt Berichte

170 Stunden Arbeit stecken dahinter. Der Mann, der die Hauptarbeit hat, ist Eric Eilhardt. Wenn die Kameraden nach den Einsätzen ins Bett gehen, dann schreibt er noch einen Facebook-Beitrag. „Feuerwehr ist abwechslungsreich, interessant, spannend und actionreich“, weiß er. Bei ihm gibt es keinen Tag ohne Feuerwehr. Mit seinen 27 Jahren ist er sogar schon Zugführer.

„Wenn mir ein Kind beim Vorbeifahren zuwinkt, dann winke ich zurück“, erzählt er. Vielleicht war es ein solches Zuwinken, das ihn für die Wehr begeisterte. Oder die Situation nach einem Großbrand. Der Ex-Drohndorfer, der mit vier Jahren nach Aschersleben kam, stand schon mit sieben vor den Toren der Feuerwehr.

Er sei fortgeschickt worden, weil es die Jugendfeuerwehr erst ab zehn Jahren gab. Eilhardt kam also mit zehn wieder und trat in die Jugendfeuerwehr ein. Er blieb dabei. Er war so feuerwehrbegeistert, dass er neben der Feuerwehrarbeit sich auch für Internetbeiträge anderer Wehren interessierte.

Mit zehn Jahren begann Eilhardt bei der Jugendfeuerwehr

Besonders habe ihn die Internetseite der Quedlinburger Wehr begeistert. Als sich während seiner Ausbildung eine Quedlinburger Lehrerin stolz über ihre Wehr äußerte, fand Eilhardt, dass man ein solches Bewusstsein auch bei den Ascherslebenern verankern müsste.

Und da die einst gute Webseite nach Auslaufen des Vertrages nicht mehr weiter gepflegt werden konnte, setzte er sich mit der neuen Wehrleitung für eine eigene Seite bei Facebook ein und klemmte sich dahinter. Die meisten Beiträge schreibt er selbst, Hilfe kommt von Steve Hutsch sowie Rüdiger Behrendt, der Fotos beisteuert. Oft macht Eilhardt die Bilder mit dem Handy aber auch selbst.

Erinnerung an Hochwassereinsatz 2013 im Elbe-Saale-Winkel

Was das bislang Aufregendste war? Eilhardt nennt den 14 Tage dauernden Hochwassereinsatz im Elbe-Saale-Winkel 2013. Er erinnert sich an die Rettung eines Hundes 2018 von einem Dach und an die große Dankbarkeit der Besitzerin.

Und seinen ersten Einsatz als Atemschutzgeräteträger beim Wohnungsbrand in der Staßfurter Höhe, als er mit einem Kameraden die zweite Person samt Hund gerettet hatte.

„Da ist man voll Adrenalin. Ich stand noch tagelang unter diesem Eindruck.“ Doch er wusste nun, wofür er die jahrelange Ausbildung gemacht hatte. Dass er gegenüber vom Depot in der Magdeburger Straße wohnt, sei nur wegen der Wohnung gewesen, betont er.

Novo-Tech in Aschersleben unterstützt Eilhardt Arbeit bei Feuerwehr

Doch böse ist er wegen der Nähe zu seiner Wehr nicht. Bei Einsätzen kann er in Ruhe über die Straße gehen und erste Entscheidungen als Zugführer treffen.

Froh ist Eilhardt, dass ihm sein Betrieb keine Steine in den Weg legt und ihn unterstützt. Der Industriemeister für Kunststofftechnik arbeitet bei Novo-Tech. Neben der Feuerwehr kümmert sich der 27-Jährige um seinen Schäferhund, mit dem er nach der Arbeit unterwegs ist und an den Wochenenden in den Harz fährt.

Zudem ist er Fan der Fußballer des VfB Stuttgart und fährt oft zu Heimspielen oder - wie am Sonnabend - zum Auswärtsspiel nach Frankfurt. Eine Freundin hat Eilhardt auch. „Ich habe noch viel vor“, sagt er. Doch „Facebook ist meine Herzensangelegenheit“.

(mz)