Freimaurerloge Freimaurerloge: Weihe von Tempel und Festsaal
Quedlinburg/MZ. - Die Quedlinburger Freimaurer weihten am Sonnabend ihr neues Logenhaus im Stieg 21 ein. Zwar ist die Sanierung noch nicht abgeschlossen, doch Tempel, der Festsaal im 1. Geschoss und ein Raum im Erdgeschoss stehen bereits für Veranstaltungen der Loge zur Verfügung. Die Freimaurer wollen jedoch nicht nur alleine das Haus nutzen. "In absehbarer Zeit, noch in diesem Jahr, werden wir mit seltenen öffentlichen Veranstaltungen hier im Stieg 21 beginnen", erklärte Walter Dierig, der Meister vom Stuhl der Quedlinburger Freimaurerloge "Zur beständigen Freiheit". Dazu werden sowohl Informationsrunden über das Freimaurertum als auch Angebote kulturellen Inhalts gehören.
Vor zwei Jahren hatte die Loge "Zur beständigen Freiheit" das stark sanierungsbedürftige kleine Häuschen in der Quedlinburger Altstadt gekauft. Im Dezember 1999 wurde Richtfest gefeiert. Den Innenausbau des Hauses übernahmen weitgehend die Quedlinburger Freimaurer. "Schließlich haben wir Geld nicht im Überfluss", sagte der Meister vom Stuhl. Rund 250 000 Mark sind bisher in die Sanierung des wohl ältesten Hauses in der gesamten Gasse zwischen Breiter Straße und Pölle geflossen. "Es wird wohl noch ein paar Jahre dauern, bis wir alles hier fertig haben", meinte Dierig.
Die 29 Mitglieder der Quedlinburger Loge und zahlreiche Gäste, unter ihnen der Großmeister der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland, Prof. Dr. Klaus Horneffer, feierten trotzdem den Beginn der Arbeit im eigenen Haus. Auch Heinrich Keese aus Hameln, in Quedlinburg dank seines sozialen Engagements kein Unbekannter, freute sich über das neue Domizil. "Ich wünsche dem Haus Harmonie", sagte er und erinnerte sich an die erste Informationsveranstaltung der Freimaurer 1990 in Quedlinburg. Damals zündete Keese ein Licht an, das "... den Menschen in Harmonie und Vertraulichkeit den Weg ausleuchten soll." Das historische Foto davon war ein Geschenk zur Einweihung des Logenhauses im Stieg 21.
Im April 1991 war nach 56-jährigen Verbot wieder ein Loge in Quedlinburg gegründet worden. Die Initiative dazu war unter anderem von Freimaurern aus Hameln und Wolfenbüttel ausgegangen. Auf Wunsch der damals acht Freimaurer in Quedlinburg erhielt die Loge den Namen "Zur beständigen Freiheit". Die heutigen Mitglieder kommen nicht nur aus Quedlinburg, sondern aus dem gesamten Bundesgebiet.