Feuerwehr Bad Suderode Feuerwehr Bad Suderode: Wird das Provisorium zur Dauerlösung?
Bad Suderode/MZ. - 1,1 Millionen Euro soll der Bau eines neuen Feuerwehrdepots kosten, den die Gemeinde Bad Suderode auf dem Grundstück Chausseestraße 4 plant. Ob es jedoch je dazu kommt, scheint, nach der Gemeinderatssitzung am Donnerstag zu urteilen, mehr als fraglich zu sein.
In der Chausseestraße ist nach dem Grundstückskauf im vergangenen Jahr gerade der Abriss des alten Gerätehauses samt eines alten Wohnhauses und weiterer Nebengebäude mit Hilfe einer AB-Maßnahme beendet worden. Die Feuerwehr hat im alten Heizhaus der früheren Klappmöbelfabrik ein provisorisches Domizil bis zum Abschluss des Neubaus gefunden. Der Eigentümer stellte das Heizhaus der Gemeinde vorerst pachtfrei zur Verfügung. Lediglich für die Sanitär- und Schulungsräume im alten Fabrikgebäude zahlt die Gemeinde "einen moderaten Mietpreis", berichtete Bürgermeister Gert Sauer.
Die Feuerwehr sei "einigermaßen vernünftig untergebracht", schätzte Sauer ein. Lediglich für die Schulungsräume müsse die Heizungsfrage noch geklärt werden. Dass der Neubau nicht allein aus dem Gemeindeetat bezahlt werden kann, ist für Sauer klar. Die Gemeinde sei auf die Hilfe von Land und Kreis angewiesen, sagte er. 40 000 Euro wurden für das nächste Jahr avisiert. "Damit kann man kein Feuerwehrdepot bauen", zeigte sich Sauer überzeugt. "Der Bau war eh erst 2004 gedacht." Allerdings wollte er nicht versprechen, dass das Gerätehaus dann gebaut werden kann. "Jeder weiß, wie knapp das Geld ist", meinte Sauer mit Bezug auf das Hochwasser. "Wenn das Geld nicht kommt, müssen wir uns Gedanken machen, wie wir zu einer dauerhaften Lösung kommen." Man könne auch mit wenigem Geld die Übergangslösung zu einer Dauerlösung machen, überlegte er laut. Doch dies sei heute noch nicht notwendig, schränkte er ein.
"Das ist Augenwischerei", protestierte Andreas Horn (SPD), der selbst aktives Mitglied der Feuerwehr ist. Solche Bauvorhaben werden mit maximal 35 Prozent vom Land bezuschusst, erklärte Horn und äußerte seine Befürchtung, dass die Gemeinde den Eigenanteil in Höhe von 65 Prozent nicht aufbringen kann. "Aus meiner Sicht vergeuden wir drei Jahre", wehrte er sich gegen die abwartende Position des Bürgermeisters. Gert Sauer verwies auf Zahlungen aus dem Ausgleichsstock des Landes, mit deren Hilfe in den letzten Jahren der Eigenanteil für den Straßenbau finanziert wurde, und seine Hoffnung, dass daraus auch das Geld für das Depot fließen könnte.
Wehrleiter Mario Becker forderte ein höheres Engagement des Gemeinderates für den Neubau und beklagte ein mangelndes Interesse der Ratsmitglieder an der ehrenamtlichen Arbeit der Feuerwehr. "Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Gemeinderat ist relativ schlecht", fand er. Bei der Nachwuchsgewinnung sei die Wehr auf sich allein gestellt, beklagte Becker und schlug vor, dass sich Feuerwehr und Rat einmal an einen Tisch setzen. Kommentar