Fest in Egeln Fest in Egeln: Mittelalterliches Spektakel auf der Burg
Egeln/MZ. - Zum neunten Burgfest auf der Egelner Wasserburg konnten die Besucher ein buntes mittelalterliches Spektakel mit Handwerk, Handel, zünftigen Ritterkämpfen, Gaukelei und Puppentheater erleben. Für die mittelalterliche Musik sorgten die Oldenburger Gruppe "Fassdubi" und die Engelstrompete aus Wettin. Über allem aber thronte Graf Otto von Hadmersleben (Uwe Lachmuth). Er war mit einem riesigen Gefolge von Rittern, Burgfrauen, Mägden, Musikanten und dem Herold (Wilfried Wolf) in die Burg eingezogen.
Bevor die Händler ihre Waren feil bieten durften, hatten sie Graf Otto zu huldigen. Gut beraten waren jene, die ihm gleich ein Geschenk überreichten. An deftigen Sprüchen vom Herold fehlte es da nicht.
Nach dem Zeremoniell begann das Markttreiben. Gleich waren alle Stände dicht umringt. "Das ist das älteste bäuerliche Handwerksgerät", glaubt Tischlermeister Wilfried Helmecke aus Badersleben, der fleißig auf seiner Ziehbank am Werkeln war. Alles was auf dem Bauernhof gebraucht wird, hatte er zu bieten. Zudem auch Holzspielzeug - vom kleinen Pferdewagen bis zum großen Schaukelpferd.
"Willst du warme Füße haben, musst du Schafwollstrümpfe tragen", warb Ines Richter aus Aschersleben für ihre selbst gestrickten Socken. Als Korbflechter konnten sich die Besucher am Stand von Marie Bekker und Thilo Hartmann aus Leipzig betätigen.
Erstmals hatten Heike Müller und Torris Seelig aus Niedersachsen ein "Badehus" und eine "Leutekneterei" auf der Burg errichtet. Vor dem "Badehus" dampfte ein Kessel mit warmem Wasser. Gebadet wurde zeitgemäß im Holzbottich. Wenn die holde Weiblichkeit ins Bad stieg, wachte Torris Seelig mit Argusaugen darauf, dass niemand den Vorhang lüftete. Nach der Ölung ging es dann in der orientalisch eingerichteten "Leutekneterei" auf die Pritsche. Hier knetete die aus Egeln stammende Physiotherapeutin Heike Müller die erhärteten Muskelpartien durch.
Immer, wenn die Rittersleut'' mit Schwertern, Äxten, Morgensternen und Streitkolben aufeinander losgingen, zogen sie die Besucher in den Bann. Die Streithähne kamen aus der "Ritterschaft zu Erfordia" und vom Quedlinburger Verein "Aventiuve".
Mit Dudelsackmusik und deftigen Sprüchen gewann die Engelstrompete (Marion Erge) schnell die Sympathie der Besucher. Ehrlich gestand sie, dass sie als Engelstrompete nicht Trompete blasen kann. "Wer dieser kleinen Trompete einen sauberen Ton entlockt, dem spendiere ich ein Bier", versprach sie. Ein Mutiger fand sich denn auch schnell. Der Ton aber, so befand sie, sei nicht sauber gewesen. "Für ein Bier reicht das nicht", hatte sie die Lacher auf ihrer Seite. Das fest ausgerichtet hatte der Förderverein Wasserburg.