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Fasching bringt Massen auf die Beine

Von PETER ROSENHAHN 22.02.2009, 16:17

ASCHERSLEBEN/MZ. - Den Zug bildeten elf Karnevalsvereine, 13 Musikeinheiten, 14 Wagen, sechs Fan-Gruppen und 13 Pkw. Dazu kamen jene Faschingsverrückten, die sich spontan dem Gewimmel beigesellten.

Schön war dieses quicklebendige Kunterbunt, sehr schön. Dazu trugen musikalisch die Ascherslebener "Stadtpfeifer", die Stadtfanfaren, der Kinder- und Jugendfanfarenzug Wema, der Meisdorfer Spielmannszug und andere Musikanten bei. Ebenso grazile Tanzmädchen, herausgeputzte Kinder, Figuren aus der Märchen- und Sagenwelt. Auch Knastologen und sonstige dunkle Gestalten gefallen immer wieder inmitten dieses faszinierenden Farbenspiels.

Mit Musik ging's schon los, ehe es ab Magdeburger Straße losging. So war von vornherein viel Stimmung im Gefüge und mancher Flasche wurde da schon der Hals gebrochen. Rufe nach rechts und links, nach hinten und vorn, von Verein zu Verein machten deutlich: Man kennt sich. Weil oft schon jahrzehntelang beim Fasching dabei. Auch bei den Gemeinschaftsveranstaltungen, die der Ascherslebener Carnevals-Club (ACC) "Union" in dieser Session zum nunmehr elften Mal im Bestehornhaus veranstaltete. So wächst zusammen, was zusammengehört, ließe sich fast klassisch sagen.

Als sich der Pulk in Bewegung setzte, angeführt vom Lautsprecherwagen mit ACC-Präsidentin Renate Hohmann und Moderator Günther Bausbach, wurde er durch die an den Straßenrändern stehenden Menschenmassen von einer Woge der Begeisterung begleitet. Ob nun die aus Neudorf, der Carnevals-Club Könnern, die Damengarde des ACC, der Westdorfer Männergesangverein Constantia von 1855, die Cochstedter Karnevalisten oder die Treckerfreunde Wilsleben e.V. - überall gab's für alle einen stimmungsvollen Empfang.

Auf der "Ascanic", dem ACC-Narrenschiff, hatten Oberbürgermeister Andreas Michelmann (!), das Ascherslebener Prinzenpaar Klaus II. / Oda I. sowie weitere Herrschaften angeheuert. Das hatte auch die zwölfjährige Jasmin Klenke, inzwischen bekannt vom Abendprogramm der Ascherslebener. Sie hat ein schlimmes Knie, wollte aber unbedingt dabei sein und betätigte sich rege als "Bonbonwerferin".

Nicht dabei war das angekündigt gewesene Landesprinzenpaar Susann I. / Uwe I. vom Nienburger Verein. Die Eltern von Melissa hatten sich wegen des ersten Geburtstages ihrer Tochter entschuldigt.

Dafür gab's im Zug zwei Kinderprinzenpaare - Niclas I. / Emma I. vom ACC und Robin I. / Mareen II. aus Quenstedt. Den Festwagen des 40-jährigen Hoymer Jubiläumsvereins zog mit seinem Traktor Hans Buchmann (74). Mit im Führerhaus seine kleine Münsterländer Hündin Lona. Sie ist überall dabei, erklärte Buchmann. 30-jähriges Jubiläum hat Alleinunterhalter Kurti Pape aus Westdorf. "Hier kommt Kurt", ist seitdem sein Slogan, mit dem er auch beim Faschingsumzug vertreten war.

Die Gaterslebener hatten die Ascherslebener Landesgartenschau zum Thema ihres Festwagens gemacht, ihn mit Blumen beklebt und "Die ersten Blumen für die Landesgartenschau" drangeschrieben. Im Bereich Markt / Ecke Breite Straße wurden wie überall Süßigkeiten von den Wagen geschmissen. Als einem Kleinen da gleich mehrere Bonbons in den Kinderwagen fielen, könnte der Steppke glatt ans Schlaraffenland gedacht haben. Den geballten Ladungen süßer Sachen machten Konfettikanonen Konkurrenz; feuerten die doch, als ginge es um die Verteidigung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg.

Der als Moderator erneut souverän agierende Günther Bausbach ließ kaum jemanden aus, wer sich mit seinen Mitstreitern hierzulande in jüngerer Zeit Verdienste beim Fasching erwarb. Dafür stehen stellvertretend für viele Marita Nix aus Gatersleben, Bernd Voigtländer aus Hoym, Matthias Witte aus Friedrichsaue, Robert Brandt aus Frose, Hartmuth Schlegel aus Quenstedt, Mandy Witt aus Cochstedt, Renate Hohmann vom ACC "Union". Sind das nun alles Gleiche unter Gleichen, so kommt den Ascherslebenern wegen der Vorbereitung, Gestaltung und Ausrichtung des auch diesmal wieder in Faschings- und Sektlaune, Übermut und Frohsinn versetzenden Umzugs ein besonderer Dank zu. Am Gelingen des Ganzen hatte auch wieder der Cheforganisator des ACC, Ralf Heinecke, Anteil.