Fachhochschule Polizei Aschersleben Fachhochschule Polizei Aschersleben: 3.500 Gäste schauen sich um

Aschersleben - Korrekt folgt „Tyson“, der Holländischen Schäferhund, den Befehlen der Hundeführerin. Er tut genau das, was von einem ausgebildeten Polizeihund verlangt wird und trotzdem scheinen Frauchen Katharina Stüwe und der Hund „fest verwachsen“. Immer wieder sucht der zweijährige Rüde den Kontakt, hält sich an der Seite seiner Ausbilderin.
Tyson ist der erste Diensthund, den die junge Polizistin für den polizeilichen Einsatz ausbildete und beide werden wohl noch einige Jahre Seite an Seite ihren Dienst versehen. Katharina Stüwe hatte großes Glück, dass sie nach Beendigung der Ausbildung an der Fachhochschule der Polizei ihre große Leidenschaft für Hunde zum Beruf machen konnte. Am vergangenen Sonnabend gehörte die eindrucksvolle Präsentation der Hundeführer wie zahlreiche andere Aktivitäten auch zum umfassenden und informativen Programm zum Tag der offenen Tür, zu dem die Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt eingeladen hatte.
Minister ruft zu Bewerbungen auf
Wieder waren sehr viele Gäste, Pressesprecher Martin Zimmermann sprach von 3.500, gekommen, um sich über Studienbedingungen zu informieren, mit Polizisten, Dozenten und Ausbildern ins Gespräch zu kommen oder sich als Gast umzuschauen. An allen Ständen und Informationspunkten herrschte ununterbrochen dichtes Gedränge, auch die Schlange vor dem Stand zur Berufsinformation und Nachfrage zu konkreten Bewerbungsbedingungen riss nicht ab. Es sollte auch so sein, denn in der Begrüßung hatten sowohl Rektor Frank Knöppler als auch der Innenminister Holger Stahlknecht eine Ausbildungserhöhung an der Fachhochschule bestätigt.
So rief der Innenminister die jungen Gäste dazu auf, sich von den Tests nicht abschrecken zu lassen und sich zu bewerben, denn für das kommende Jahr sollen 700 Anwärter aufgenommen werden. „Die Bedingungen der Ausbildung haben sich geändert und wie alle anderen Länder auch beschreiten wir neue Wege, um Jugendliche für die Ausbildung zu gewinnen“, bestätigte auch Pressesprecher Martin Zimmermann.
Über die Nutzung einer breiten und allumfassenden Werbungskampagne werden die Jugendlichen direkt angesprochen und informiert. Auch für „Ältere“ lohne sich eine Information zur polizeilichen Ausbildung, denn das Berufsbild sei äußerst vielschichtig und das Einstiegsalter wurde auf 35 Jahre erhöht, fügte Hauptkommissar Zimmermann hinzu.
Bedingungen wurden gelockert
Felix Lenke findet nicht alle Änderungen der Aufnahmebedingungen wirklich gut. Er wird die Fachhochschule zum 1. September als Absolvent verlassen und bedauert, dass die Bedingungen beispielsweise in sportlicher Sicht gelockert wurden. „Nun brauchen die Bewerber „nur“ noch das Deutsche Sportabzeichen und dabei sind gerade für Polizisten hohe sportliche Resultate sehr wichtig“, meinte er.
Nach einem technisch- kaufmännischen Beruf hatte sich der Calbenser für ein Studium an der Polizeischule beworben und er fühlt sich sehr gut ausgebildet und gerüstet für den polizeilichen Dienst. Auch für Christoph Jäger aus Niederndodeleben war der Polizeiberuf lange ein Traum. Er besucht zurzeit die elfte Klasse und war auch nach Aschersleben gekommen, um sich zu informieren.
Medizinischer Test möglich
Für ihn war sehr gut, dass er direkt an einem medizinischen Test teilnehmen konnte. Gerade kam er von einem nachhaltigen Gespräch mit einem Arzt und hatte einen „Tiefschlag“ erlitten, denn seine Träume für eine Polizeilaufbahn musste der Mediziner auf Grund des Leidens unter einem allergischen Asthma zerstören. „Wir wissen nun Bescheid und Christoph kann sich nach neuen beruflichen Perspektiven umschauen“, zeigten sich dann doch die Eltern mit der Beurteilung des Arztes zufrieden.
Auch für den 17-jährigen Georg Walther aus Zeitz ist der gehobene Dienst bei der Polizei das Berufsziel, das er verfolgt. Seine Mutter Carmen hatte ihn begleitet und wollte sich umfassend informieren. Sehr glücklich zeigte sie sich zur Berufswahl ihres Sohnes nicht, denn sie hatte öfter von steigender Kriminalität und zunehmenden Angriffe auf Polizisten gehört. Eigentlich möchte sie ihm abraten aber letzten Endes sollte er aber selbst entscheiden. Wie wichtig und vielschichtig die Arbeit der Polizei ist und wie notwendig eine intensive Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen ist, davon konnten sich alle Besucher an Hand vieler Vorführungen und Präsentationen überzeugen.
Beispielsweise bei der Bergung und Rettung von Verletzten nach einem Unfall. Das reibungslose Zusammenspiel von Polizei, Feuerwehr und medizinischen Rettungskräften als Demonstration war eine der Programmhöhepunkte, aber keiner der Zuschauer wollte in diese Situation kommen. Es war gut zu wissen, dass im Ernstfall viele fachkundige Helfer ihr Bestes geben und schnell vor Ort sind, um Menschenleben zu retten.
(mz)


