Exhibitionismus Exhibitionismus: Gierslebener Frauen leben in Angst
Giersleben/MZ. - Noch immer beschleicht die Frau (Name ist der Redaktion bekannt) ein ungutes Gefühl, wenn sie frühmorgens das Haus verlässt, um ihrer Arbeit nachzukommen. Zu tief sitzt der Schreck des Erlebten. Genau eine Woche ist es her, dass die Gierslebenerin Opfer eines Exhibitionisten geworden ist und Anzeige gegen ihn erstattet hat.
"Ich habe erst überlegt, was machst du, ihn anzeigen oder seine Mutter anrufen - ich habe ihn ja schließlich erkannt", sagt sie, "aber alle haben gesagt, ich soll zur Polizei gehen." Und letztlich hielt sie es selbst für den einzig wirksamen Schritt. Denn begegnet ist ihr der Exhibitionist auf dem Weg zur Schule. "Und irgendwann hat so einer womöglich auch Kindern gegenüber keine Hemmschwelle mehr", glaubt sie. In der Teichstraße lauerte ihr der Mann vergangenen Dienstag gegen 5 Uhr auf. "Ich habe Schritte hinter mir gehört und mich umgedreht", schildert die Gierslebenerin. Der Mann habe daraufhin seine Hose runtergezogen und sich befriedigt. Dazu der starre Blick. "Es war gruselig", so die Frau. Weil sie sich nicht anders zu helfen wusste, klingelte sie an der nächsten Tür. Woraufhin der Exhibitionist die Flucht ergriff. "Wir sind noch bis zur Hecklinger Straße vor, haben ihn aber nicht mehr gesehen", erzählt sie.
Raus geht sie seitdem nur ungern allein. "Mein Mann hat mich morgens jetzt ein paar Mal begleitet", sagt sie. Und auch andere Frauen im Ort sind ob des Zwischenfalls, der sich mittlerweile herumgesprochen hat, verängstigt. Wie Marco Kopitz, Pressesprecher im Polizeirevier Salzlandkreis, mitteilt, laufen die Ermittlungen. Details wollte er allerdings nicht nennen. Der Polizeioberkommissar bestätigte lediglich, dass der Fall zur Anzeige gekommen ist, und Aussage gegen Aussage steht.