Erster Schritt zum neuen Skaterpark?
Aschersleben/MZ. - Knapp zwei Stunden lang hatten etwa 50 Jugendliche und ein Dutzend älterer Menschen mit sieben prominenten Ascherslebenern diskutiert. Als Veranstaltungsort hatte die Stadt unbürokratisch den Ratssaal des Rathauses angeboten.
Das Forum geht zurück auf jene "unsanften Begegnungen" zwischen Jugendlichen und Polizisten in den Herbstferien, als die Polizei große Ansammlungen Jugendlicher auflöste, nachdem es Beschwerden von Anwohnern gegeben hatte. Damals waren Forderungen Jugendlicher nach mehr und besseren Freizeitmöglichkeiten in Aschersleben laut geworden. Diese Probleme hat die Jugendredaktion Q15 der MZ Aschersleben aufgegriffen, das Forum organisiert und - unter anderem durch Jugendredakteurin Anna Fuhrmann - moderiert.
Im Präsidium des Forums saßen sieben Leute. So gab die Gymnasiastin Laura Eisfeld, die als Vertreterin der Jugendszene ins Präsidium gebeten worden war, eine kritische Analyse der Freizeit-Situation vieler Jugendlicher. Sie sparte nicht die Zusammenstöße mit der Polizei aus, um allerdings zu resümieren: "Gewalt ist keine Lösung."
Als aus dem Publikum Vorwürfe wegen zerworfener Bierflaschen und ruhestörenden Lärms laut wurden, forderte Hartmut Koblischke vom Verein "was bewegen e.V.", erstens Vorwürfe nie zu verallgemeinern und zweitens, lieber Ideen zu entwickeln, die geeignet sind, dass sich Jugendliche selbst verwirklichen können.
Vivien Horn vom Jugendverein "Elf e.V." lud die Jugendlichen ein, endlich mal Cliquendenken und Schwellenangst abzulegen und unvoreingenommen andere als die immer wieder gewohnten Klubs oder Ecken auszuprobieren. Polizeirevierleiter Holger Herrmann und Ascherslebens Ordnungsamtsleiter Jürgen Grzega ermutigten die Jugendlichen, nicht auf ihre Zusammentreffen zu verzichten, rieten aber, Stress zu vermeiden, indem sie die einfachsten Regeln des Anstandes beachten.
Oberbürgermeister Andreas Michelmann lud ein, die Diskussion fortzuführen (für den 8. Dezember sagte er bereits eine Skater-Debatte zu) und das Ganze mit Ergebnissen (zum Beispiel zum Thema Skaterpark) zu untersetzen. (Ausführlich berichtet die Jugendredaktion der Q15 am kommenden Sonnabend über das Forum.)