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Erneut Straftat an Polizeischule Erneuter Drogenfall an Polizeischule Aschersleben: 19-jähriger Anwärter wegen Drogendelikts suspendiert

Von Jan Schumann 12.10.2018, 15:49
Gebäude auf dem Gelände der Fachhochschule der Polizei in Aschersleben
Gebäude auf dem Gelände der Fachhochschule der Polizei in Aschersleben Frank Gehrmann/Symbol

Magdeburg - Die Serie von Straftaten unter Polizeischülern in Sachsen-Anhalt reißt nicht ab: In dieser Woche wurde ein 19-Jähriger aufgrund eines Drogendelikts suspendiert. Das bestätigte Frank Knöppler, Rektor der Polizei-Hochschule in Aschersleben (Salzlandkreis).

Es habe zwei gerichtlich angeordnete Durchsuchungen gegeben - in der Wohngemeinschaft des Nachwuchspolizisten und in seinem Elternhaus. Der Anwärter hätte seine Ausbildung planmäßig im Jahr 2019 abgeschlossen. Zuerst hatte die Volksstimme in Magdeburg über den Fall berichtet.

Damit setzt sich eine unrühmliche Serie an der Hochschule fort. Im Frühjahr waren erstmals vier Drogenfälle bekanntgeworden, hinzu kamen Vorfälle wie der tragische Tod eines Anwärters im Sommer in Halle. Er war nachts in eine Wohnung eingebrochen und starb beim Fluchtversuch über einen Balkon.

Laut Knöppler laufen derzeit 23 Verfahren gegen Polizeischüler in Sachsen-Anhalt: Es gehe um elf Disziplinar- und zwölf Entlassungsverfahren. Seit 2017 habe es insgesamt 115 Entlassungen aus verschiedenen Gründen gegeben, darunter auch auf eigenen Wunsch der Nachwuchspolizisten. Knöppler betonte, das entspreche dem Schnitt, den es auch schon vor Jahren an der Schule gegeben habe.

Probleme mit Anwärtern der Polizeischule Aschersleben 

Das Landes-Innenministerium setzt so stark wie nie auf frischen Nachwuchs - das bekommt die Hochschule zu spüren: Seit 2017 wurden 1.200 Anwärter eingestellt. So will das Land klaffende Personallücken in der Polizei schließen. Denn derzeit durchschreitet Sachsen-Anhalt eine Talsohle. Rund 5.800 Polizisten sind im Dienst, bis 2021 sollen es 6.400 sein. Langfristig steuert Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) die 7.000er-Marke an. Das Ministerium kommentierte den aktuellen Fall nicht.

Hochschulrektor Frank Knöppler sagte, bei Drogendelikten gelte eine „Null-Toleranz-Politik“. Der erneute Fall sei ärgerlich und bedauerlich. Er betonte, dass Nachwuchspolizisten an der Schule sehr intensiv betreut würden. „Natürlich können wir nicht in jeden Kopf hineingucken.“ (mz)