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Eiserne Hochzeit Eiserne Hochzeit: Ein Rezept für eine lange Liebe?

Von marion pocklitz 18.10.2012, 17:21

Aschersleben/MZ. - Und mit Blumen und Glückwünschen schauten, neben der Familie, auch Ulrich Reder, stellvertretend für den Landrat, und Rainer Ripala, stellvertretend für den Oberbürgermeister, vorbei.

An ihren Hochzeitstag können sich die beiden noch ganz genau erinnern. "Wir haben in der Kirche und im Standesamt geheiratet. Ich hatte ein langes, weißes Brautkleid mit einem Schleier an. Mein Mann trug einen dunklen Anzug", erzählt Ilse Sukale. Den Anzug haben sie sich damals borgen müssen.

"Ich hatte doch nur die verdreckte Uniform, mit der ich aus dem Krieg gekommen bin", sagt Kurt Sukale. Das Brautkleid war ein Geschenk der Cousine, die es ebenfalls schon getragen hatte. Für das Hochzeitsessen sorgten die Bauern der Umgebung. Geheiratet wurde in einem kleinen Dorf in der Nähe von Leipzig, dem Geburtsort der Jubilarin. Dahin hatte es den Schlesier mehr durch Zufall verschlagen.

"So wie es eben damals war," lächelt er. Irgendwann sei ihm schon die Ilse aufgefallen. Und als Kurt Sukale dann mit seiner Familie im September 1945 nach Königsaue zog, holte er seine Ilse hinterher. "Wir haben geheiratet und am nächsten Tag bin ich nach Königsaue gezogen", erinnert sich die 90-Jährige.

Dort lebten sie 17 Jahre lang. Er fuhr als Lokführer in den Schacht, sie arbeitete als Hauswirtschafterin in Aschersleben. Ihre Tochter wurde 1950 geboren. "Heute haben wir zwei Enkel und drei Urenkel", sind sie stolz. Als Königsaue wegen der Kohleförderung weichen musste, zog die Familie nach Aschersleben.

"In die Wohnung, in der wir heute noch wohnen", freut sich der 89-Jährige. Von dort aus gingen sie gern in den Garten, den sie erst im Alter von 80 Jahren aufgaben. "Und wir sind nach der Wende viel gereist. Wir haben Deutschland kennengelernt", verrät sie. "Sogar den Kölner Dom. Ein tolles Bauwerk", erinnert sich Kurt Sukale gern an den Ausflug.