Todesfall nach Schönheits-OP Chefarzt der Frauenklinik Ameos Aschersleben meldet sich krank: Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung bei OP in Frankfurt/Main

Aschersleben - Der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Ameos Klinikum Aschersleben ist derzeit nicht im Dienst. Er habe sich krankgemeldet, sagt der Ameos-Regionalgeschäftsführer Ost, Lars Timm. Timm bestätigte auch, dass die Staatsanwaltschaft gegen den Chefarzt wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.
Der soll im November in einer Hausarztpraxis in Frankfurt/Main an einer 57-jährigen Frau eine Schönheitsoperation vorgenommen haben. Allein - ohne Anästhesisten und ohne qualifiziertes Pflegepersonal, wie eigentlich vorgeschrieben.
Bei Schönheitsoperation in Hausarztpraxis in Frankfurt/Main kam es zu Komplikationen
Während der Narkose gab es Komplikationen. Es kam zum Herzstillstand, so dass die Frau reanimiert und in die Frankfurter Uni-Klinik gebracht werden musste, wo sie zwei Tage später starb.
Warum der Ascherslebener Chefarzt in Frankfurt praktizierte, kann Timm nicht erklären. Zumindest sei so etwas im Anstellungsverhältnis mit Ameos nicht geregelt. Was ein Arzt in seiner Freizeit macht, sei allerdings seine Sache, so Timm.
Der erklärt auch, dass die derzeitige Abwesenheit des Chefarztes keinen Einfluss auf die Arbeit der Klinik habe. „Die Patienten werden voll versorgt.“ Die Leitung der Frauenklinik liege jetzt in den Händen des leitenden Oberarztes. Gleichzeitig werde man den Fall auswerten und gegebenenfalls eine Kündigung vorbereiten.
Der Chefarzt war Ende 2016 nach Aschersleben gekommen. Zuvor hatte er eine Facharztausbildung zum Gynäkologen am städtischen Klinikum Ludwigshafen abgeschlossen. Für seine Arbeit in Aschersleben hatte er sich unter anderem die Weiterentwicklung des Brustzentrums mit verschiedenen Rekonstruktionsmethoden zum Ziel gesetzt. (mz)