B6 bei Nienburg/Weser B6 bei Nienburg/Weser: Drei Pendler sterben bei Frontalcrash

NienburG/Stadt Seeland - „So etwas habe ich in meiner ganzen Zeit als Feuerwehrmann noch nicht gesehen“, schilderte Uwe Schiebe, Pressesprecher der Feuerwehr von Nienburg/Weser (Niedersachsen), den Anblick, der sich ihm und seinen Mitstreitern gestern früh bot. Der Kleintransporter war nur noch Schrott. Für drei von fünf Insassen kam jede Hilfe zu spät. Sie starben noch an der Unfallstelle. Bei den Opfern - dem 22-jährigen Fahrer aus Meisdorf, einem 31-jährigen Mann aus Wegeleben und einem 27-Jährigen aus Pößneck (Thüringen) - handelt es sich um Mitarbeiter einer Hoymer Firma, der Solar GmbH.
Zwei Schwerverletzte
Zwei weitere Insassen, der Beifahrer und ein Mann, der hinter diesem saß, wurden schwer verletzt. Ein 31-jähriger Mann aus der Stadt Seeland im Salzlandkreis wurde ins Krankenhaus in Nienburg eingeliefert und ist ansprechbar. Ein 26-Jähriger aus Pößneck musste nach Hannover gebracht werden. Alle waren auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle. Das erklärte die Polizei in Nienburg auf MZ-Anfrage.
Der Unfall ereignete sich am Montagmorgen gegen 5.15 Uhr auf der Bundesstraße 6 am Lemker Berg bei Nienburg/Weser. Der Toyota-Kleinbus prallte frontal mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammen. Der Lkw-Fahrer erlitt leichte Verletzungen.
50 Feuerwehrleute im Einsatz
Über den Unfallhergang gibt es noch keine hundertprozentige Klarheit. Die Polizei in Nienburg geht davon aus, dass der 22-jährige Fahrer mit dem Kleinbus auf der feuchten Straße „aus bisher ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn geriet“. Dagegen meinte Uwe Schiebe, dass der Toyota einen Lkw überholt habe, nicht mehr rechtzeitig einscheren konnte und frontal gegen einen weiteren Lkw krachte. Die Insassen mussten laut Schiebe mit Spreizer und Hydraulikstempel aus dem Fahrzeug befreit werden. Auch die hintere Tür mussten die Feuerwehrleute aufbrechen. Die Wehren aus Nienburg und Umgebung waren mit 50 Kameraden im Einsatz. Die B 6 war bis in die Mittagsstunden gesperrt, weil der Lkw, der im Straßengraben landete, mit Spezialtechnik geborgen werden musste. Der Verkehr wurde weiträumig an der Unfallstelle vorbeigeführt.
Die Solar GmbH bietet unter anderem Solarmontagen, Dach- und Spenglerarbeiten und Wandbau sowie Photovoltaikinstallationen im In- und Ausland an. Der Geschäftsführer der Firma wollte sich am Montag nicht zu dem tragischen Unfall äußern.
(mz)