Augenoptik Schwarz Augenoptik Schwarz: Arbeit mit der Bröckelzange will gelernt sein
Aschersleben/MZ. - Der Inhaber des Optikergeschäftes Schwarz in der Breiten Straße in Aschersleben hat wohl für jeden Kunden das Richtige in seinem Sortiment. "Und quälen muss sich hier auch niemand, hier bekommt man eine fachgerechte und individuelle Beratung", verspricht Augenoptikermeister René Waltherr.
Der MZ-Cardplus-Partner hat seinen Beruf von der Pike auf gelernt. Weil er bei seinem Schulabschluss noch nicht so recht wusste, was er werden sollte, gab ihm die Oma einen Tipp. "Schau mal beim Optiker Schwarz vorbei, da hängt ein Schild im Fenster. Er sucht einen Lehrling", sprach sie zu ihm. Das Gespräch lief gut und auch der anschließende Test. "Ich musste mit der Bröckelzange Gläser abbröckeln, damit sie ins Gestell passen", erinnert er sich.
Er bewies eine geschickte Hand und der Optiker Schwarz stellte ihn als Lehrling ein. Zweimal pro Woche musste er während seiner zweijährigen Lehrzeit nach Leipzig zur Schule fahren, die andere Zeit war er in der Werkstatt. "Herr Schwarz war ein strenger und gerechter Lehrmeister, der fachlich was drauf hatte", erzählt der 37-Jährige. In seiner Lehre gab es auch etwas ganz "Grauenvolles": "Ich musste unendlich lange bröckeln", lacht Waltherr.
Nach der Lehre kam die Armeezeit, in der er auch von der Optik nicht ablassen konnte und nebenbei etwas für seinen Beruf tat. "Ich entwarf Gestelle und habe damit an Wettbewerben teilgenommen", erinnert sich der Optikermeister. Doch gewonnen hat er damals nichts. Nach dieser Zeit war es für ihn gar keine Frage, dass er in seinen Beruf zurückging. Dann kam die Wende. "Das war beeindruckend. Vertreter kamen mit Gestellen unterschiedlichster Formen und Materialien. Eine Vielfalt, die wir bis dahin nicht kannten", staunt er noch heute. Das Bild des Optikers habe sich damals gewandelt. Früher sei man mehr in der Werkstatt beschäftigt gewesen, nun habe man wesentlich mehr Zeit für die Kunden. Seinen Meister machte er 1998 berufsbegleitend. Das Schwierigste bei dieser Prüfung in Köln seien die Kontaktlinsen gewesen.
Bereits zwei Monate nach erfolgreich bestandenem Abschluss kam das Angebot seines Arbeitgebers, den Laden zu übernehmen. Diese Chance schlug er nicht aus. Am 1. Januar 1999 übernahm er das traditionsreiche Optiker-Fachgeschäft Schwarz. Den Namen möchte er beibehalten. "Warum auch nicht? Es ist schließlich ein Symbol für Aschersleben. Außerdem war Herr Schwarz fachlich immer mein Vorbild", findet er. Mittlerweile beschäftigt Waltherr drei Mitarbeiter und einen Lehrling. "Und im September wird noch ein Lehrling hinzukommen",erklärt er stolz. Trotz heutiger modernster Schleiftechnik wird auch dieser das Bröckeln lernen müssen.