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Aufklärungspause über Raucherfolge

Von Tina Lorbeer 19.02.2006, 20:59

Aschersleben/MZ. - In der Zeit von 10.10 Uhr bis 10.25 Uhr verbrachten die Schüler an diesem ungewöhnlichen Unterrichtstag ihre Hofpause vor dem unüberseh- und unüberhörbaren Truck, von dem herunter die neueste Musik dröhnt. "Erste Rauchschwaden kann ich bei euch schon sehen", bemerkt der Moderator der Tour schon am Anfang. Sein Ziel bei diesem Einsatz in der Schule: die Jugendlichen davon zu überzeugen, dass Rauchen ungesund ist und keinerlei Vorteile hat.

Zwei Schülerinnen werden auf die Bühne geholt. Beide Raucherinnen werden nun mit Fragen konfrontiert. Beispiel: "Wie viel Prozent der Menschen, denen ein Bein amputiert werden muss, sind Raucher?" Es seien ganze 90 Prozent, erfahren sie. Außerdem sei die Wahrscheinlichkeit, an tödlichem Lungenkrebs zu erkranken, bei Rauchern 30 Mal höher als bei Nichtrauchern. Auf die Frage, warum sie zur Zigarette greifen, wissen sie nur, dass es ihnen Spaß machen würde. Danach erklären sie, der Gruppenzwang habe auch eine große Rolle gespielt. Die Mädchen müssen sich regelrecht rechtfertigen. Zum Schluss bekommen sie ein Rauchfrei-Paket, um rauchfrei zu werden, und ein Schlüsselband.

"Ich bin Julia und bin Nichtraucherin. Ich möchte nie mit Rauchen anfangen", sagt eine Schülerin am Ende der Pause ins Mikrophon. Doch auch für die anderen hatte die Schultour etwas Gutes: Am Ende des Jahres haben sie die Chance, eine Klassenfahrt zu gewinnen.

Die 16-jährige Nichtraucherin Laura Höfler fand es sehr gut, dass eine solche Schultour durchgeführt wird. Die Jugendlichen würden ermutigt, mit dem Rauchen aufzuhören. Ihre Klassenkameradin und Raucherin Lisa Weishaupt (17) ist hier anderer Ansicht. "Ich denke nicht, dass es etwas bringt. Sie hätten dafür mehr Anti-Raucherpakete verteilen müssen." So denkt auch die ehemalige Raucherin Susanne Wilke (16). Sie ist der Meinung, dass das Programm mit 15 Minuten Länge zu kurz gewesen sei. "Es hat bestimmt nicht den erwünschten Effekt", befürchtet sie.