Auch ohne Probe «groß' Freud'» beschert
Meisdorf/MZ. - Da es sich im Oktober einfach nicht gut feiern lasse, hat der Spielmannszug Meisdorf sein fünfjähriges Jubiläum kurzerhand vorverlegt, denn klanglos, sollte eben jenes nicht untergehen, und am vergangenen Sonnabend zum Spielleutetreffen ins Parkhotel "Schloss Meisdorf" (Stadt Falkenstein / Harz) eingeladen.
Aus Ermsleben, Pansfelde, Cochstedt, Schadeleben, Aschersleben, Harsleben und Großörner ereilten die Meisdorfer musikalische Geburtstagsgrüße. Hintergrund des Spielleutetreffens sei, sich kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen, sagte die Vorsitzende, Karina Dahm. Mit einem Umzug durch den Ort ging das Spektakel schon am Vormittag los. Beim anschließenden Platzkonzert präsentierte jeder Zug einen Ausschnitt aus seinem Repertoire, angefangen von Marschmusik über Stimmungs- bis hin zu Unterhaltungsmelodien.
Aber auch ein Zusammenspiel aller Spielleute musste sein. Mit "Das Lieben bringt groß' Freud'" und "Die Schwarze Amsel" waren schnell zwei Lieder gefunden, die jeder kennt. Und so gestaltete sich auch das gemeinsame Musizieren ohne vorangegangene Probe nicht allzu schwierig. "Jeder Verein spielt für sich zwar etwas anders, aber irgendwie klappt das halt trotzdem richtig gut", meinte die Vorsitzende, "Hauptsache, alle hören dann auch gleichzeitig auf." Dass dem auch so war, dafür sorgte die Stabführerin der Gastgeber. Erhöht auf einem Podest stehend, gab Hendrikje Kleimeyer den über 150 Musikern den Takt vor.
27 Mitglieder hat der am 10. Oktober 2002 gegründete Spielmannszug Meisdorf. Mit acht Jahren ist Nele die Jüngste in der Runde. Ganz groß ist die "Kleine" allerdings schon an den Becken. "Ich wollte das einfach", begründet sie kurz und knapp, Mama und Papa seien schließlich auch dabei, so die Meisdorferin, die die zweite Klasse besucht. "Bei uns kann jeder mitmachen. Es ist keine musikalische Vorbildung erforderlich. Die Instrumente werden gestellt", wirbt Frau Dahm für ihren Verein.
Während die größeren Gäste es sich im Schatten bequem machten und von dort aus das Treiben verfolgten, konnten sich die kleineren austoben. Mit einer Hüpfburg und Spielgeräten bot der Kreissportbund den Kindern Abwechslung. Moderiert wurde das Spielleutetreffen von Tilo Friedrich. "Der Moderator ist immer nur so gut, wie die Informationen, die er erhält", meinte er und warf einen Blick auf seine Notizen. Diesen entnahm er, dass der Spielmannszug Großörner, der just in diesem Moment aufmarschierte, mit einer Premiere aufwartete: "Erstmals in der Öffentlichkeit spielen sie heute ,Der einsame Hirte'". Den Höhepunkt des 1903 gegründeten Vereins markiere eine dreitägige Konzertreise durch Hessen im vergangenen Jahr.