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Asylbewerber im Landkreis Harz Asylbewerber im Landkreis Harz: Falkenstein als neue Heimat für Flüchtlinge

Von Petra Korn 03.11.2015, 10:58
Zast in Halberstadt
Zast in Halberstadt Jens Schlüter Lizenz

Ermsleben - Die Stadt Falkenstein/Harz bereitet sich auf die Unterbringung von Flüchtlingen mit Bleiberecht vor. „Als zum Landkreis Harz zugehörige Kommune haben wir lange nichts von diesem Thema gespürt, weil sich die Zentrale Anlaufstelle (Zast) in Halberstadt befindet und daher keine Flüchtlinge auf die Kommunen innerhalb des Harzkreises verteilt wurden“, sagt Bürgermeister Klaus Wycisk (CDU). Das wird sich ändern. Nach derzeitigem Stand sollen im kommenden Jahr 30 Menschen in der Stadt eine neue Heimat finden.

Verantwortliche setzen auf dezentrales Wohnen

„Derjenige, der Hilfe braucht als Asylsuchender und Flüchtling, wird auch hier in der Stadt Falkenstein/Harz Hilfe erhalten“, sagt der Bürgermeister. Wie er berichtet, gab es beispielsweise einen Vorschlag einer Firma, ein Objekt als größere Unterkunft herzurichten. „Das hat sich aus Sicht der Kommune nach derzeitigem Stand als nicht geeignet erwiesen.“ Bürgermeister, Ortsbürgermeister und Stadtrat setzen auf eine dezentrale Unterbringung. „Es wäre schön, wenn wir die Menschen, die zu uns kommen, auch dezentral unterbringen können.“ Allerdings gebe es in der Stadt im Gegensatz zu größeren Kommunen keine Wohnungsgesellschaft, und in größeren Orten sei auch die strukturelle Bebauung eine andere. Zudem seien in der Stadt aufgrund des demografischen Wandels bestimmte Objekte nicht mehr gepflegt worden. „Dadurch haben wir nicht ausreichend Wohnraum zur Verfügung, den man anbieten kann“, beschreibt Klaus Wycisk. Für die Herrichtung von Wohnungen müssten Mittel vom Landkreis fließen. Derzeit ist die Stadt dabei zu prüfen, welche Unterbringungsmöglichkeiten es im kommunalen Bereich gibt. „Aber auch Privateigentümer können sich melden. Wir sind derzeit am Sammeln und Erfassen.“

Viele Freiwillige haben sich gemeldet

Ganz neu ist das Thema Flüchtlinge für die Stadt aber dennoch nicht: Seit Anfang September befindet sich in einem Privatobjekt im Stadtgebiet eine zeitweilige Außenstelle der Zast. Kurz darauf hatte die Stadt einen Aufruf für Spenden vor allem zur Erstversorgung gestartet, die im Bauhof abgegeben werden können. Darum kümmern sich nicht nur Mitarbeiter der Kommune. „Es haben sich viele Freiwillige gemeldet, die beim Annehmen und Sortieren der Bekleidung helfen.“ Auch die Bereitschaft zu spenden sei groß. „Man spürt die Solidargemeinschaft. Ich bin froh, dass das bei unseren Menschen so angekommen ist“, sagt Wycisk.

Mit Hilfe der Spenden würden zunächst die Menschen in der Zast-Außenstelle unterstützt, wobei besonders warme Kleidung wichtig ist. Die Spendenannahme wird aber weitergeführt: „Das machen wir gern, und es wird, solange es vonnöten ist, auch aufrechterhalten“, so der Bürgermeister. Auch wenn die Stadt klein sei und nicht viele Möglichkeiten habe - „wir wollen auch unseren Beitrag leisten“. (mz)