Aschersleben Aschersleben: Wettermann in der Stadt
Aschersleben/MZ. - Viel zu sehen gibt es eigentlich nicht an einer solchen - zwei technisch aussehende Gestänge mit für Laien undefinierbaren Gerätschaften. Mehr ist es gar nicht. Doch was so einfach aussieht, ist hoch sensibel und misst Temperatur, Feuchtigkeit, Niederschlagsmenge, Wind und Sonnenscheindauer. Die Daten werden stündlich erfasst, in einen Code übersetzt und abgefragt, alles ganz automatisch. Trotzdem muss natürlich jemand ein Auge haben auf die Anlage. Der Bodenfühler, der sich nur wenige Zentimeter über dem Boden befindet, muss zum Beispiel ständig frei gehalten werden. Darum kümmert sich künftig Nico Thiel von den Stadtwerken, die an der Finanzierung der gut 12 000 Euro teuren Anlage beteiligt sind.
"In Aschersleben kann es ganz schön frisch werden, aber das ist alles eine Frage des Wetters", meinte ein fröstelnder Jörg Kachelmann, Gründer der Meteomedia AG, vor dem obligatorischen Scherenschnitt. Ein Ereignis, das die Ascherslebener mit Kameras und Fotoapparaten unbedingt für die Ewigkeit festhalten wollten.
Die neue Station in Aschersleben ist eine von inzwischen rund 450, deren Daten eine immer genauere und vor allem regional detaillierte Prognose möglich machen. "So wie wir heute messen, werden wir morgen vorhersagen", orakelte Kachelmann in Abwandlung eines bekannten Zitats von Frieda Hockauf und pflegte, wie immer leicht gebeugt und mit den Händen in der Tasche, sein Image als lockerer Wetter-Entertainer. Protokoll in jeglicher Form scheint seine Sache nicht zu sein, und so wollte er zu Beginn über den Ablauf der Eröffnung eigentlich gar nichts wissen. "Ihr werdet das schon machen", wandte er sich an die Mitarbeiter der Stadt, die die Übergabe mit historisch-musikalischer Begleitung, Sekt und Selter vorbereitet hatten. Oberbürgermeister Andreas Michelmann freut sich darüber, dass der Ortsname Aschersleben nun allabendlich um 19.49 Uhr im Fernsehen erscheint, und zwar im "Wetter im Ersten", im Laufband am unteren Bildrand.
Die vollständigen Daten aller Stationen sind im Internet unter "wetter.msn.de" abrufbar oder im ARD-Videotext auf Seite 323 nachzulesen.