Aschersleben Aschersleben: Heiße Spur zu Feuerteufeln
ASCHERSLEBEN/MZ. - "Es kann keine Selbstentzündung gewesen sein", äußert sich Hartmut Kühne, Leiter des Kriminaldienstes, zum aktuellen Ermittlungsstand. In allen drei Fällen seien möglicherweise sogar dieselben Täter am Werk gewesen. "Ausgeschlossen ist das nicht", meint der Kriminalhauptkommissar hinsichtlich der gesicherten Spuren und nahezu identischen Brandverläufe. Zudem seien bei den Bränden am Gründonnerstag und am 29. Mai Jugendliche in Tatortnähe gesehen worden.
Die Identität der mutmaßlichen Täter sei bislang zwar noch nicht geklärt, aber "uns liegt eine durchaus brauchbare Personenbeschreibung vor", so Kühne. Einem Zeugen zufolge handele es sich um zwei Jugendliche. Geschätztes Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Beide seien etwa 1,70 Meter groß. Einer habe schwarze Haare; der andere einen auffälligen blonden Irokesen-Haarkamm, die Haare an den Seiten des Kopfes seien laut Zeugenaussage dunkel. Eine markante Beschreibung, von der sich die Ermittler nun Hinweise aus der Bevölkerung versprechen. Personen, die Aussagen zur Identität der jungen Männer treffen können oder verdächtige Beobachtungen an den Tatorten oder in Tatortnähe gemacht haben, sind aufgefordert, sich bei der Polizei zu melden.
Zur Erinnerung: Ascherslebens Brandserie in der Froser Straße begann am Donnerstag, dem 21. April. Auf einer Fläche von 250 Quadratmetern wütete das Feuer auf einem Privatgrundstück zwischen dort abgestellten Bauwagen und gelagerten Baumaterialien. Die Schadenshöhe belief sich auf etwa 3 000 Euro. 20 Tonnen Holz- und Plastikabfälle aus Bauabbrucharbeiten sowie Sortierabfälle und ein Container standen am Sonntag, dem 29. Mai, auf dem Gelände der Beton- und Kieswerk GmbH in Flammen. Schadensbilanz: Mindestens 7 000 Euro (die MZ berichtete). Am Sonntag, dem 5. Juni, gingen die Sirenen erneut. Und wieder mussten die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr ausrücken, wieder in die Froser Straße. Auf einer Streifenfahrt hatten Polizeibeamte in der Kiesgrube gegen 21 Uhr einen brennenden Müllcontainer entdeckt. Darin lagerten Recyclingkunststoffe. Trotz unverzüglicher Löschmaßnahmen entstand ein Schaden in Höhe von circa 2 300 Euro.
Die Polizei fragt: Wer kennt die mutmaßlichen Brandstifter? Wer kann sachdienliche Hinweise geben? Zeugen mögen sich im Revierkommissariat Aschersleben, An der Darre 11, 03473 / 95 10, melden.